Jede dritte Führungskraft im unteren und Mittelmanagement hat kein Interesse am Job

Eine Studie der Vergütungsberatung Hay Group hat Mitarbeitermotivation in verschiedenen Ländern untersucht. Das Ergebnis: Das untere und mittlere Management in Deutschland ist motivierter und arbeitet effektiver als inGroßbritannien, Niederlande, Frankreich, Spanien und Saudi-Arabien. Befragt wurden 3000 Angehörige des unteren und mittleren Managements sowie 300 CEOs und Top-Führungskräfte. Konkret: 67 Prozent der Deutschen sind im Vergleich zum Durchschnittswert aller Länder von 57 Prozent engagiert.

Dennoch ist das Ergebnis erschreckend: Besagt es doch, dass  umgekehrt 33 Prozent der unteren und mittleren Manager sich nicht um seinen Job schert. Sie blockieren die Position, kassieren gutes Geld für den Job – und geben der Company zu wenig oder nichts zurück.

Dabei: Knapp ein Fünftel der Manager in Deutschland ist bereit, überdurchschnittlich viel zu leisten – fühlt sich jedoch vom Arbeitgeber daran gehindert und ist entsprechend frustriert, so die Studie. Und selbst damit liegt Deutschland unter dem Durchschnittswert aller Länder (27 Prozent).

Klaus Mittorp von Hay Group rät deshalb den Unternehmen: „Firmen mit motivierten und entsprechend befähigten Mitarbeitern erreichen deutlich größere Ergebnisverbesserungen.“ Mittorp: „Unmotivierte Mitarbeiter gefährden den Geschäftserfolg. Vorstände sollten deshalb genau feststellen lassen, was tatsächlich nötig ist, um unter den Mitarbeitern möglichst viele effiziente und engagierte Leistungsträger zu haben.“ Seine Empfehlung: „Viel stärker in die Fähigkeiten von Vorgesetzten investieren, Mitarbeiter zu motivieren und effektiv einzusetzen.“

Dennoch – so sagt ein Drittel der unteren und mittleren Manager – wird in ihrem Unternehmen die Motivation nicht gemessen. Und wo Motivations-Untersuchungen stattfanden, kam auch nichts Gutes dabei heraus: 70 Prozent der Befragten bezweifeln, dass die Ergebnisse dem Top-Management ein realistisches Bild von der Motivation der Belegschaft vermitteln.

Die Hay-Studie ergab noch einen weiteren interessante Aspekt: Vorstände und Top-Manager sind in dem Irrglauben, sie selbst seien verantwortlich für die Motivation der Mitarbeiter. Sie erkennen dagegen nicht, dass es der direkte Vorgesetzte ist,  der diesen Einfluss auf die Belegschaft ausübt.

Weitere Informationen zu der Studie:  http://www.haygroup.com/EngagementMatters/

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