WiWo-Topkanzleien: Die renommiertesten Kanzleien für Kartellrecht und M&A 2024 

Ranking WiWo Top-Kanzleien

Die renommiertesten Kanzleien für Kartellrecht und M&A 2024 

(Zuerst erschienen in der gedruckten WiWo (3. Mai 2024)

Nach Vertrieblern und Einkäufern geraten nun Personaler und Ingenieure ins Visier der Kartellbehörden. 

Die Personaler von Delivery Hero in Berlin dürften höchst verblüfft gewesen sein, als die EU-Kommission vor fünf Monaten ausgerechnet in ihrer Abteilung eine Razzia machte. Die Kartellwächter suchten nicht nur nach Hinweisen darauf, dass der Essenslieferdienst sich mit seinen Konkurrenten bestimmte Regionen aufgeteilt hatte. Sie interessierten sich ebenso für mögliche Absprachen in der Branche, sich einander keine Mitarbeiter abzuwerben oder nur ein bestimmtes Gehalt zu zahlen. „Auch der Austausch über Honorare freier Mitarbeiter ist unzulässig“, betont Anwalt Paul Drößler von der Kanzlei Rocan. Schon 2016 mussten die Fernsehstudiobetreiber Bavaria, Studio Berlin Adlershof und Studio Berlin Broadcast dafür 3,1 Millionen Euro Geldbuße zahlen.

Kaan Gürer (Foto: C.Tödtmann)

 

Immer öfter nehmen die Kartellbehörden nicht nur Vertriebler oder Einkäufer, die heimlich Preise verabreden oder Kunden und Gebiete aufteilen, sondern auch Techniker, Ingenieure, Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung oder eben Personaler in den Blick. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Personalabteilungen verleitet, Absprachen auf Kosten von Mitarbeitern zu treffen – und Ingenieure knüpfen firmenübergreifende Kooperationen. Meist bemerken sie dabei gar nicht, dass sie mit dem Kartellrecht in Konflikt geraten. „Die Arbeitgeber haben es meist ebenso wenig auf dem Radar“, sagt Kartellrechtler Thorsten Mäger von Hengeler Mueller.

 

Erst wenige Firmen haben ihre Leute schulen lassen, weiß Kaan Gürer von Linklaters. Damit sie ihnen keine Millionenbußen einbrocken. Und damit sie deren Schulung zur eigenen Verteidigung vorbringen können. Denn: „Am Ende haftet der Unternehmenslenker für Kartellabsprachen der Mitarbeiter, auch wenn er sie nicht mitbekam – eben weil er sich nicht darum gekümmert hat“, warnt Jurist Sascha Dethof von Fieldfisher.

Sascha Dethof von Fieldfisher

Dieses Risiko aber steigt, „seit Unternehmen öfter Kooperationen eingehen, um Herausforderungen wie die Energiewende gemeinsam zu stemmen und sich Techniker und Ingenieure über Innovationen austauschen“, sagt Gürer. So mussten BMW und VW vor drei Jahren 875 Millionen Euro Buße zahlen, weil ihre Ingenieure zwischen 2009 und 2015 eine fixe Größe für AdBlue-Tanks zur Abgasreinigung verabredet hatten. Der Vorwurf der Behörde: Dem Kunden sei die Auswahl genommen worden, berichtet Kartellrechtlerin Susanne Zühlke von PWC Legal. Daimler kam um 727 Millionen Euro Buße herum, weil der Konzern alles dem Bundeskartellamt verriet – und als Kronzeuge die Beweise lieferte.
Durchsuchungen wie in Berlin nach verbotenen Abwerbevereinbarungen oder Absprachen, um Gehälter zu drücken, werden zunehmen, erwartet Dethof.

Thorsten Mäger (Foto: PR/Hengeler)

In vielen anderen Ländern wie etwa den USA, aber auch Polen oder der Türkei wurden wegen solcher Absprachen längst Millionenbußen verhängt. In Deutschland haben die wenigsten Personaler das mitbekommen. Mäger erlebt immer wieder, wie überrascht sie sind, wenn sie hören, dass das überhaupt verboten ist.

 

DIE RENOMMIERTESTEN KANZLEIEN UND ANWÄLTE FÜR KARTELLRECHT1

 

Top-Kanzlei

besonders empfohlene Anwälte

Allen & Overy Börries Ahrens
Arnecke Sibeth Dabelstein Sebastian Jungermann
Baker McKenzie Nicolas Kredel
Bergmann Law Bettina Bergmann
Bird&Bird Stephan Waldheim
Blomstein Anna Huttenlauch, Max Klasse
BRP Renaud Martin Beutelmann
Buntscheck Martin Buntscheck
Cleary Gottlieb Wolfgang Deselaers, Romina Polley
Clifford Chance Marc Besen, Dimitri Slobodenjuk
Commeo Johanna Kübler, Isabel Oest, Stephanie Pautke
Dentons René Grafunder, Anna Ritte
Eversheds Sutherland Daniel von Brevern
Fieldfisher Christian Bahr, Sascha Dethof
Flick Gocke Schaumburg Florian Haus
FPS Jan Dreyer
Freshfields Svenja Ehrmann, Uta Itzen, Tobias Klose, Martin Klusmann, Estelle Lemarignier, Peter Niggemann,
Glade Michel Wirtz Christian Karbaum, Silke Möller, Markus Wirtz
Gleiss Lutz Ines Bodenstein, Wolfgang Bosch, Ulrich Denzel, Johannes Hertfelder, Matthias Karl, Saskia
Görg Maxim Kleine
Tabelle mit 2 Spalten und 43 Zeilen. Derzeit werden die Zeilen 21 bis 40 .
Top-Kanzlei besonders empfohlene Anwälte
Hausfeld Alex Petrasincu
Heinz & Zagrosek Silke Heinz, Roman Zagrosek
Hengeler Mueller Alf-Henrik Bischke, Thorsten Mäger, Sarah Milde
Herbert Smith Freehills Florian Huerkamp
Hoffmann Liebs Kerstin Pallinger
Hogan Lovells Christoph Wünschmann
Kapellmann Gregor Schiffers
Latham & Watkins Michael Esser, Max Hauser, Sven Völcker
Linklaters Christoph Barth, Carsten Grave, Kaan Gürer, Bernd Meyring, Daniela Seeliger
Marck Reto Batzel, Georg Schmittmann
Mayer Brown Christian Horstkotte, Andrea Pomana, Andreas Weichbrodt
McDermott Will & Emery Laura Stammwitz
Menold Bezler Jochen Bernhard
Noerr Fabian Badtke
Norton Rose Fulbright Tim Schaper
Oppenhoff Daniel Dohrn
Oppenländer Albrecht Bach, Ulrich Klumpp
PwC Legal Susanne Zühlke
RCAA Evelyn Niitväli
Rocan Timo Angerbauer, Paul Drößler, Tobias Pukropski
Sullivan & Cromwell Michael Rosenthal
Taylor Wessing Stephan Nagel
White & Case Ingo Brinker, Tilman Kuhn
Quelle: WirtschaftsWoche/HDI 2025

Die renommiertesten Anwälte für M&A1

 

Top-Kanzlei

besonders empfohlene Anwälte

AC Tischendorf Fabian Brocke
Addleshaw Goddard Eckart Budelmann, Hubertus Schröder
Allen & Overy Nils Koffka
Berner Fleck Wettich Olaf Berner, Christian Nienkemper
BKF Gregor Braun, Patrick Köppen
Clifford Chance Dominik Heß, Anselm Raddatz
CMS Malte Bruhns
Covington & Burling Jörn Hirschmann
DLA Piper Moritz von Hesberg, Nils Krause, Benjamin
Ego Humrich Wyen Jan-Henning Wyen
EY Law Jan Feigen
FPS Holger Jakob, Thomas Schnülle-Weingart
Freshfields Rick van Aerssen, Andreas Fabritius, Christoph Seibt, Stephan Waldhausen
Gibson, Dunn Sonja Ruttmann
Glade Michel Wirtz Achim Glade
Gleiss Lutz Michael Arnold, Christian Cascante, Thomas Menke, Ralf Morshäuser, Alexander Schwarz, Cornelia Topf, Jochen Tyrolt, Stefan Widder
GOF Gütt Olk Feldhaus Sebastian Olk
Greenberg Traurig Nicolai Lagoni
Greenfort Andreas von Oppen
Hengeler Mueller Thomas Meurer, Maximilian Schiessl, Emanuel Strehle, Martin Ulbrich, Hans-Jörg Ziegenhain
Herbert Smith Freehills Sebastian Schürer
Heuking Martin Imhof
Hogan Lovells Torsten Rosenboom
Honert Thomas Grädler
Jones Day Christian Krebs
Kirkland & Ellis Benjamin Leyendecker
Kümmerlein Sebastian Longrée
Kunz Heinrich Rohde, Tim Schwarzburg
Latham & Watkins Oliver Felsenstein, Heiko Gotsche, Burc Hesse, Tobias Larisch, Ingo Strauss, Rainer Traugott
Leo Schmidt-Hollburg Witte & Frank Hubertus Leo
Linklaters Martina Farkas, Jens Hollinderbäumer, Staffan Illert, Kristina Klaaßen-Kaiser, Mario Pofahl, Claudia Schneider, Hans-Ulrich Wilsing, Ralph Wollburg
Loschelder Sebastian Kalb
Luther Axel Mühl, Björn Simon
Metis Bernhard Maluch, Andreas Rasner
Milbank Steffen Oppenländer, Norbert Rieger
Noerr Jens Liese
Oppenländer Felix Born
Osborne Clarke Björn Hürten
Paul Hastings Nikolaos Paschos
PwC Legal Martin Gerner
Reed Smith Nikolaus von Jacobs
Renzenbrink & Partner Ulf Renzenbrink
Schalast Christoph Schalast
Sidley Austin Marcus Klie
SJPP Bjarne Petersen
Skadden Jan Bauer
SKW Schwarz Stephan Morsch
Sullivan & Cromwell Carsten Berrar
SZA Schilling, Zutt & Anschütz Christoph Allmendinger
Taylor Wessing Philip Cavaillès, Amir-Said Ghassabeh
White & Case Stefan Koch
Willkie Georg Linde
YPOG Stephan Bank, Tim Schlösser, Benjamin Ullrich

 

Zur Methode

Jan Eckert (Foto: ZF)

Bettina Holzwarth, Bosch

Claas Westermann (Foto: RWE)

Sebastian Lochen (Foto: Thyssenkrupp)

 

 

 

 

 

 

 

Juror Achim Schunder von C.H.Beck (Foto: Schunder)

Mathias Traub (Foto: PR/Bosch)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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