Fragebogen „Nahaufnahme“ mit Familienunternehmer Philipp Reisert, der sich bei der Teambuilding-Maßnahme Flying Fox gleich acht Knochen brach

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Philipp Reisert, Chef der Gold- und Silberscheideanstalt C.Hafner, die sich neben dem Recycling von Edelmetallen auf Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Edelmetalltechnologie spezialisiert hat. Das Traditionsunternehmen zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern in Europa.

 

 

Philipp Reisert (Foto: PR/C.Hafner)

 

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Wir bei C.Hafner gewinnen aus Abfällen Edelmetalle, die wir zu Halbzeugen und Komponenten weiterverarbeiten.

 

Womit beginnt Ihr Tag?

Mein Tag startet um 5.50 Uhr mit dem Zubereiten des Frühstücks für meine Familie. Am Vorabend dürfen sich meine Frau und meine beiden Kinder wünschen, was sie gerne essen möchten und ich bereite dann jedem sein individuelles Frühstück zu. Meistens gibt es Müsli, Porridge oder Brot mit Marmelade, manchmal auch Pfannkuchen.

 

Was unterscheidet Sie von anderen im Auftreten und im Behave im Job?

Ich starte meinen Tag im Büro damit, dass ich erstmal für eine Weile verschwinde. Dafür habe ich mein persönliches Refugium, ein Zimmer neben meinem Büro mit einem Sofa und Sessel. Dorthin ziehe ich mich zurück und lese in Ruhe meine Agenda für den Tag sowie Zeitungen – am liebsten die „Pforzheimer Zeitung“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, um mich regional und weltweit auf den neuesten Stand zu bringen. Das bringt mir den nötigen Schwung für den Tag.

 

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

Meine Assistentin amüsiert sich immer darüber, dass ich ausschließlich mit meinem Füller schreibe, den ich zu meinem Abschied, nach zehnjähriger Amtszeit als Präsident des Bundesverbandes Schmuck und Uhren vom Verband geschenkt bekommen habe. Außerdem bin ich sehr speziell, wenn es um Kaffee geht und habe meine eigene Kaffeemaschine im Büro.

 

Tee oder Kaffee?

Beides! Morgens zu Hause trinke ich erstmal einen grünen Tee, vormittags im Büro einen Cappuccino und nach dem Mittagessen am liebsten einen Espresso.

 

Ihr Spitzname ist…?

Rumsdi, weil es immer irgendwie laut ist, wenn ich einen Raum betrete.

 

Verraten Sie eine Marotte.

Ich trage Hemden immer mit Manschettenknöpfen. Ich finde, Manschettenknöpfe sind eines der wenigen Schmuckstücke, die Männer tragen können – abgesehen von einer Uhr und dem Ehering.

 

Was bringt Sie in Harnisch?

Wenn jemand versucht, mich herum zu kommandieren. Das mochte ich schon als Kind nicht.

 

… und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Wenn ich Dinge vergesse, die für mich persönlich nicht so relevant sind.

 

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Das ist einfach! Eine Permakultur-Landwirtschaft auf meinem eigenen Hof betreiben.

 

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Wenn sie mit Intelligenz und Kreativität neue Wege gehen und in der Lage sind, andere zu inspirieren, diese zu beschreiten oder selbst welche zu finden.

 

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Unser Haus, das mein Urgroßvater im Jahr 1913 erbaut hat, meine Laufschuhe und mein Handy, weil sich darauf meine Musik befindet.

 

Was war Ihr peinlichster Moment?

Mir fällt keiner ein. Ich meine, dass jemandem nur dann etwas peinlich sein kann, wenn man nicht genügend Selbstvertrauen und manchmal auch Selbstironie hat.

 

Auf welches Erlebnis hätten Sie lieber verzichtet?

Das war mein Sturz in die Tiefe in Pontresina, in der Schweiz. Dort war ich auf einem Management-Seminar und eine Teambuilding-Aktivität war Flying Fox, bei dem man an einem Drahtseil befestigt wird und im scheinbaren Sturzflug von einer Klippe Richtung Boden gleitet. Leider war der Sturzflug bei mir nicht nur scheinbar. Die Mitarbeiter der Anlage hatten mich nicht korrekt gesichert und ich bin 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Direkt auf einen zugefrorenen Bach und dort ins Eis eingebrochen. Wie durch ein Wunder habe ich mir dabei nur acht Knochen gebrochen und bin ansonsten unbeschadet davongekommen.

 

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Ganz klar: Chefredakteur der „Bild“-Zeitung. Das war schon immer mein Traum! Ich finde es unglaublich spannend derjenige zu sein, der entscheidet, was die Leute in Deutschland morgens am Frühstückstisch lesen, ihre Meinung zu bilden und ihre Emotionen zu schüren.

(Foto: Privat)

Diese Statue habe ich von einem guten Freund zum Einstieg bei C.Hafner geschenkt bekommen und sie steht seitdem auf meinem Schreibtisch“, erzählt Philipp Reisert. „Für mich bedeutet es, dass jeder einzelne die Welt bewegen kann: Er kann sie vom Sockel schieben oder sie bewahren – das ist jedem selbst überlassen, aber egal wofür man sich entscheidet, jeder von uns ist dazu in der Lage einen echten Unterschied zu bewirken.“

 

 

 

 

 

 

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