120 Bürohunde gibt´s beim Springer Verlag allein am Standort Berlin. Insgesamt bringt er es auf 140 in ganz Deutschland, erzählt Markus Beyer, Vorstandschef vom Bundesverband Bürohund (BVBH). Springer gehört nämlich ebenso zu den Unterstützern des Verbands wie das Karrierenetzwerk Xing oder die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu. Unternehmen in Hamburg und Berlin sind die Hunde-Hochburgen, erzählt Beyer. Wo hundefreundliche Arbeitgeber zu finden sind, zeigt die Bürohundkarte Deutschland – das sind bei weitem nicht alle, aber etliche.
Wenn eine Hundeerlaubnis wichtiger ist als Kicker oder Obstkörbe
Immer öfter bekommt der Bürohundeverband inzwischen auch Anfragen aus Unternehmen in Städten in der Größenordnung wie Paderborn oder in Landstrichen wie der Schwäbischen Alp. Regionen, wo Arbeitgeber qualifizierte Fachleute normalerweise nicht so einfach hinlocken können. Zumal gesuchte Fachleute sich ihre Wunschorte selbst unter den Metropolen aussuchen können. Die diskutieren auch nicht über Geld, das wird vorausgesetzt, erzählt Beyer. Kicker und Obstkörbe da ebenso wenig. Aber ob Hunde im Unternehmen zur Arbeit mitgebracht werden dürfen, das ist unter Umständen ein wichtiges Argument für solche begehrten Fachleute.

Markus Beyer, Vorstandschef vom Bundesverband Bürohund mit Nando (Foto: BVBH)
Hundeerlaubnisse in Stellenanzeigen unüblich – noch
Ulkig nur, dass so wenige Unternehmen offensiv in ihren Stellenanzeigen damit werben, wundert sich Beyer: „Eigentlich eine Riesenchance, die sich viele durch die Lappen gehen lassen.“ Seine Beobachtung: Sobald auf der BVBH-Homepage eine Stellenanzeige erscheint, die sich an Leute mit Hunde richtet, gingen die Zugriffe rapide in die Höhe.
Dazu passt eins der Kern-Ergebnisse der Umfrage, die der BVBH zum Bürohundetag am 21.Juni veröffentlicht: Knapp 49 Prozent der Hunde-Halter wären bereit auf eine Gehaltserhöhung zu verzichten, wenn sie ihren Vierbeiner mit zur Arbeit bringen dürfen. https://xn--bv-brohund-deb.de/buerohund-index-deutschland-2019-ergebnisse/
So ist es auch zu erklären, dass sich immer häufiger beim BVBH Unternehmen der öffentlichen Hand melden: Die können in puncto Gehälter oft nicht mit der freien Wirtschaft mithalten, aber dafür beim Thema Hund-Erlaubnis im Job.
Ein anderes Ergebnis der Umfrage: Nur bei 31 Prozent der Unternehmen mit Bürohunde-Erlaubnis denken Mitarbeiter über eine Kündigung nach. Bei Unternehmen ohne Hunde sind es dagegen 53 Prozent. Das kann in Zeiten von Fachkräfte-Mangel für Arbeitgeber durchaus unangenehm werden.
Top-Five Erkenntnisse der Umfrage des BVBH Bürohund-Index 2019
Markus Beyer über den Bundesverband Bürohund: Der BVBH finanziert sich über Seminare und Mitgliedschaften. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter – das Kernteam besteht aus drei Mitarbeitern und hinzukommen ein halbes Dutzend Helfer wie Programmierer, Marketing- oder Rechtsberater. Würde man den gesetzlichen Mindestlohn zugrunde legen, haben sie bereits 1,5 Millionen Euro investiert.

Blogger-Relevanz-Index 2018