Woydich in New Delhi (9, letzte Folge): Die streunenden Hunde von Goa

 

Tobias Woydich, 26, studiert Wirtschaftswissenschaften in Wuppertal, macht seinen Master und absolviert für drei Monate ein Auslandssemester am Management Development Institute (MDI) in Gurgaon, einer Satellitenstadt 20 Kilometer von New Delhi entfernt. Folge 9, letzte Folge.

 

Die letzten Tage Gurgaon

Wie im Flug vergingen meine letzten Tage in Indien. Weil die letzte Woche am MDI für Semesterabschluss-Prüfungen reserviert war, begann ich, die gedankliche Liste von Dingen abzuarbeiten, die ich rund um Delhi noch erleben oder erledigen wollte. Wie etwa  einen maßgeschneiderten Anzug mit Kaschmiranteil erstehen – für rund 200 Euro.

Nach den Prüfungen wollte meine Freundin Michelle für zwei Wochen zu mir nach Indien kommen. Der Plan: Vier Tage Delhi, davon einer in Agra  – der Stadt mit dem Taj Mahal -, dann acht Tage Goa und zuletzt nochmal  zwei Tage Delhi. Auch wenn wir viel Kontakt über WhatsApp und Skype hatten, ist es doch sehr schön, meine alltägliche Umgebung der vergangenen Monate live zu zeigen. Es ist etwas völlig anderes, viele Autos auf dem Foto einer indischen Straße zu sehen, als tatsächlich selbst im Trubel des Verkehrs in Delhi unterzugehen.

 

Goa – wieder eine andere Welt

 

Goa ist ein Staat im Westen Indiens, der sich entlang des Indischen Ozeans erstreckt. Von der ehemaligen Hippie-Kultur, für die Goa mal berühmt war, ist jedenfalls im Süden nicht mehr allzu viel zu spüren. Was übrig geblieben ist, sind wunderschöne Strände und Buchten, dschungelartige Flüsse, die in kleinen Bächen abseits der Strände ins Meer fließen und jede Menge Clubs – denn Goa ist noch immer sehr bekannt für das Nachtleben. Verglichen mit meinen bisherigen Erlebnissen in Indien erschien es mir wie eine völlig neue Welt – und damit wieder typisch für Indien, wie ich es kennen lernte: Kein Ort gleicht dem anderen. Und davor, dass ich völlig vergessen könnte noch in Indien zu sein, haben mich spätestens die Kühe am Strand bewahrt.

 

 

Bargeld auch in Goa – fernab der Großstadt – ein Problem

Das Bargeldproblem hatte ich auch in Goa – zur Erinnerung: 85 Prozent des Bargelds wurde im Oktober kurzfristig abgeschafft und seitdem herrscht enormer Bargeldmangel. Wie erwähnt wurde von der Regierung an den Geldautomaten ein Auszahlungslimit von 2000 Rupien, also knapp 30 Euro, pro Tag und Person festgelegt. Nun senkte die Bank, bei der ich eine Kreditkarte für Indien abgeschlossen hatte, kurz nach meiner Ankunft in Goa ein Auszahlungsminimum an Geldautomaten auf 50 Euro. Zweimal wartete ich rund zwei Stunden vor einem Geldautomaten – um zu erfahren, dass eine Auszahlung nicht möglich sei. Erst Recherchen im Internetrecherche lösten mein Rätsel. Zum Glück half mir das Hotel aus der Patsche, streckte mir Bargeld vor und ich überwies es ihm zurück.

Update: ein Freund aus  Indien hat mir kürzlich erzählt, dass sich die Situation mittlerweile gebessert hat. Es gibt zwar noch ein monatliches Auszahlungslimit am Geldautomaten, aber zumindest ist seit Ende Dezember Cash keine Seltenheit mehr.

 

Fischerboote in Goa

 

Streunende Hunde in Goa

Auch das Essen in Goa ist anders – morgens gibt es Müsli mit Früchten und abends regelmäßig frisch gefangenen Fisch. Und es gibt eine Menge umherstreunender Hunde. Insbesondere, wenn man sich irgendwo zum Essen hinsetzt, steht sofort einer am Tisch und lässt sich so lange streicheln, bis er was zu essen bekommt. Dann legt er sich entweder zufrieden neben den Stuhl oder macht sich auf dem Weg zum nächsten Tisch.

 

 

 

Die Gepäckkontrolle – ein Sicherheitsrisiko

Die Gepäckkontrolle am recht kleinen Flughafen von Goa ist merkwürdig. Man betritt eine große Halle mit den Schaltern der verschiedenen Fluggesellschaften für die Gepäckaufgabe. So einfach funktioniert es dann allerdings nicht. Denn bevor man Gepäck aufgeben kann, muss es durch einen Gepäck-Scanner. Davon gibt es zwei – für die gesamte Halle. Nachdem die Sicherheitsleute festgestellt haben, dass sich keine verbotenen Dinge im Gepäck befinden, wird ein Klebestreifen um die Reißverschlüsse gezogen, damit diese nicht mehr aufgemacht werden können. Danach wird man mit seinem Gepäck wieder allein gelassen und darf es am Schalter aufgeben.

 

 

Schlüssig war mir das Konzept nicht: Meine Reisetasche hat beispielsweise drei Taschen mit jeweils einem Reißverschluss. Davon wurde aber nur die größte mit Klebestreifen verschlossen. Ich hätte also seelenruhig den Inhalt meiner Tasche in der überfüllten Wartehalle austauschen können, bevor ich die Tasche am Schalter aufgab. Der Gedanke ließ mich nicht sicherer fühlen, gerade wenn man danach die etwas rustikalen Inlandsflugzeuge besteigt.

 

 

Die Barbie gibt es auch auf indisch im traditionellen Outfit.

 

 

 

Der Rückflug

Kurz vor dem Ziel Frankfurt. Eine spannende und unvergessliche Zeit geht zu Ende. Schlafen konnte ich nicht im Flugzeug, eigentlich habe ich mich nur auf die Ankunft gefreut. Auf meine Familie und meine Freunde. Und auch wenn sie meine Beiträge hier auf dem WiWo-Management-Blog verfolgten und ich mit vielen Kontakt hatte, gab es noch jede Menge zu erzählen.

 

 

…..auch Claudia Tödtmann beim Besuch auf einen Kaffee in der Redaktion  zum Abschluss.

 

 

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