Vor gut 15 Jahren riefen angelsächsische Kanzleien aus London und New York bei mir in der „WirtschaftsWoche“-Redaktion an. Sie waren auf der Suche nach einer Zahl, die es damals nicht – jedenfalls nicht öffentlich verfügbar – gab: Den Branchenumsatz vom deutschen Anwaltsmarkt. Heute ist zumindest diese Zahl – dank der „Juve“-Redaktion – zumindest für die Top-100 klar: 11.306 Anwälte machen zusammen 5,59 Milliarden Euro Umsatz. Und nicht nur das, sie haben ein Rekordjahr mit mehr Umsatz denn je.
US-Kanzleien am profitabelsten je Anwalt
Was besonders zu Buche schlug: große Private-Equity-Deals und große M&A-Deals. Auffällig: Es sind drei amerikanische Kanzleien, deren Anwälte im Schnitt jeder über eine Million Euro Umsatz erwirtschafteten: Sullivan & Cromwell, Weil Gotshal & Manges und Willkie Farr & Gallagher (siehe auch den nächsten Management-Blog-Beitrag).

Willkie Farr & Gallagher
Demgegenüber liegt der Durchschnittsumsatz je Anwalt in dieser Liga bei 495.000 Euro (Vorjahresvergleich: 479.000 Euro).
Freshfields, CMS und Hengeler ganz vorn
Die Top-Drei haben sich erfolgreich behauptet: Freshfields, CMS und Hengeler Mueller. Den Sprung in die Top-Ten schaffte zum ersten Mal Heuking Kühn Lüer Wojtek und verdrängte Taylor Wessing auf Rang elf. Unter die Top-Five sprang auch erstmals Noerr zu Lasten von Clifford Chance, die nicht nur auf Platz sechs fiel, sondern auch von Linklaters überrundet wurde.
M&A-Kanzleien am umsatzstärksten
Laut „Juve“ verbuchen den Löwenanteil mit 2,11 Milliarden Euro die Kanzleien, die auf Finanz- und M&A-Transaktionen spezialisiert sind: 37,7 Prozent. Dem folgen die Kanzleien, die vorrangig die Großindustrie als Mandanten haben: 31 Prozent mit rund 1,75 Milliarden Euro.
Quelle: „Juve“ 2016