Naujoks in New York (I): Snapmobl – ein deutsches Start-up in den USA

Für drei Monate ist Stephan Naujoks, 49, CEO und Co-Gründer des Kieler Start-ups Snapmobl, in New York über das German Accelerator Programm. Snap­mobl transformiert Webseiten von Kleinunternehmen vollautomatisch in Smartphone-optimierte Varianten. Das Ergebnis ist eine mobile Webseite, die sich durch bestmögliche Kontakt-Raten auszeichnet.

Snapmobl vermarktet diese Lösung seit einem knappen Jahr und hat seitdem rund 4.500 Webseiten transformiert .

Naujoks Ziel bis zum 31. März 2015: Die Vermarktung in den Vereinigten Staaten.

 

 

Die Naujoks-Family

Die Naujoks-Family

Die Vorgeschichte: Der Abschied

Ich war darauf vorbereitet, dass uns allen der Abschied sehr schwer fallen wird und so war es dann auch. Meine Töchter sind 17 und sieben Jahre alt, mein Sohn ist fünf. Bis zu meinem Einstieg bei snapmobl habe ich auf Projektbasis Softwareunternehmen bei Vertriebs- und Marketingprojekten beraten – und das mit einem hohen US-Anteil.

Da ich dieses Geschäft vom Homeoffice aus betrieb und das auch meist in den Abendstunden, sind meine Kinder daran gewohnt, dass ich – fast – immer Zeit für sie hatte. Selbst wenn ich Kunden besuche, waren das recht kurze Geschäftsreisen von maximal drei Tagen. Und die Aussicht, danach die gesamte freie Zeit zusammen zu verbringen, ließ die Zeit auch schnell herumgehen. Deshalb war schon die Umstellung auf meinen Job im Büro bei snapmobl gerade für die beiden jüngsten Kiddies gewaltig.

 

Wären sie nicht schulpflichtig, hätte mich die Family in die Vereinigten Staaten begleitet. Meine Frau ist nicht berufstätig und wir verbringen als Familie sonst unsere komplette Freizeit miteinander: Vom Fahrradfahren bis hin zu gemeinsamen Wochenendtrips auf unserem Segelboot.

Und nun mein Trip nach New York, für lange drei Monate. Schade, dass es im ersten Quartal keine Schulferien in Schleswig-Holstein gibt, so dass sie mich nicht besuchen können werden.

Mein Abflug nach New York war so früh morgens, dass wir schon um fünf Uhr früh zum Hamburger Flughafen abfuhren. So wurde der Abschied von den Kindern auf den Vorabend vorverlegt. Und das entschärfte den Abschied am Flughafen deutlich. Bei der Ankunft mit dem Auto vor dem Terminal sorgte ein grimmig dreinblickender Wachmann, der gleich das Kennzeichen und wahrscheinlich die Ankunftzeit notierte, dafür, dass der Abschied kein sehr langer war. Feucht war er trotzdem.

Wie wir in Kontakt bleiben wollen?  Ich versuche täglich mit der Famile per Skype – wenn ich unterwegs bin oder mit Google Hangout, wenn ich WLAN-Zugriff habe – zu telefonieren. So können wir uns beim Reden sehen und die Kosten bleiben im Rahmen. Ansonsten machen wir bei dem, was wir tun, viele Handy-Schnappschüsse, so dass alle wissen, wie man so seinen Tag verbracht hat. Ich gebe zu, dass meinen Tagesinhalte für den Nachwuchs recht langweilig sind 😉 Die finden es aufregender, wenn ich auf dem Nachhauseweg eine Freiheitsstatue aus Lego fotografiere.

 

Der Start: 

Am 4. Januar war es soweit: Es geht nach New York! Für drei Monate werde ich im Rahmen des Wirtschaftsförderungsprogramms German Accelerator des Bundeswirtschaftsministeriums die Vermarktung meines Unternehmens snapmobl in den USA vorantreiben. Unterstützt werde ich dabei von den Mentoren des „German Accelerator“.

 

Selfie Stephan Naujoks im Big Apple - Januar 2015

Selfie von Stephan Naujoks im Big Apple – Januar 2015

 

Der Rekord: Ich bin noch nie so schnell durch die Immigration-Kontrolle in New York gekommen! Dank meines Visums war ich in nur drei Minuten durch. Und war zehn Minuten vor meinem Koffer am Gepäckband. Das habe ich noch nie zuvor geschafft.

 

Ins Schwitzen bin ich dann doch geraten – aber erst beim Verlassen des Flughafengebäudes: Frühlingshafte 14 Grad Celsius plus. Und weil ich mit dem Platz im Koffer haushalten musste, hatte ich meine dickste Winterjacke gleich angezogen. Nicht die beste Kleidung, um sein Gepäck sechs Stockwerke hoch ohne Fahrstuhl in mein Appartement zu schleppen…

 

Rush hour um 7.45 Uhr

Rushhour ? Nicht um 7.45 Uhr

Überraschung: Die morgendliche Rushhour beginnt später als bei uns. Um 7.45 Uhr gibt es nur in den Coffe-Shops lange Schlangen.

 

Die Reste von Weihnachten in New York

Die Reste von Weihnachten in New York

 

Mein neuer Vorsatz fürs neue Jahr: Ich werde nie mehr die deutschen Discounter kritisieren. Grund dafür ist mein Einkauf gestern Abend. Frühstück für eine Woche: Eine Flasche Milch, 25 Teebeutel, ein Brot, eine Butter, je eine Packung Wurst und Käse – macht 32 US-Dollar! Die Einheimischen im Büro machten mir wenig Hoffnung auf günstigere Alternativen.

 

 

Die Frühstücks-Einkäufe für 32 Dollar

Die Frühstücks-Einkäufe für 32 Dollar

Überhaupt die Preise: Ich bezahle 2.500 Dollar für ein winziges Appartement. Und das ist richtig günstig.  Alle Alternativen lagen jenseits der 3.000 Dollar-Grenze. Kaum günstiger waren WG-Zimmer. Dort lag die Untergrenze bei 1.700 US Dollar.

Für diese Preise gibt´s aber keinen Luxus, Luxus wie ein Thermostat oder Regler an der Heizung. Das Fenster ist der Regler. Auch das ist kein Einzelfall, wie mir im Büro bestätigt wurde.

 

Das erste Abendessen in der Nachbarschaft: Ich bin bekennender Fan des amerikanischen Hamburgers. Und ein Sam Adams dazu. Der perfekte kulinarische Start für mich in New York!

 

Burger

Burger von Sam Adams

 

Mehr zum Germen Accelorator Programm: http://germanaccelerator.com/program/

Mehr zu snapmobl: http://snapmobl.com

Nach seinem Maschinenbau-Studium arbeitete Stephan Naujoks bei Osram, Digital Kienzle, AT & T Istel, IDS Scheer, Euroscript, element 5, Stephan Naujoks Consulting und seit Januar 2014 bis heute bei snapmobl.

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