„Oberbürgermeister Elbers eröffnet Festakt zum Internationaler Frauentag. Anlässlich des Internationalen Frauentags lädt Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers am Samstag, 8. März, 17 Uhr, zu einem Festakt in den Plenarsaal des Rathauses, Marktplatz 2, mit anschließendem Empfang ein.“ teilt der Pressedienst der Landeshauptstadt Düsseldorf heute mit. Einen Tag vorher ist vielleicht etwas knapp und auch ansonsten etwas zweckfrei die Einladung – so ohne einen Diskussionspunkt, eine kleine Ansprache mit der Erfolgsbilanz der Stadt oder ähnlichem – aber immerhin.
So also begeht Düsseldorf den Welt-Frauentag, die Stadt der die allermeisten Anlässe hochwillkommen sind zum Feiern.
.
.
Rosen im Lafayette Berlin
Galeries Lafayette in Berlin hingegen „gratuliert zum Weltfrauentag“ im Namen des Kosmetikproduzenten Lancome und Kunden, die morgen die Einladungsmail vorzeigen, bekommen bei Lancome ein Glas Champagner und eine Weltfrauentags-Rose“.

.
Bei dieser Gelegenheit: Mal sehen, ob der geschätzte WiWo-Kollege Reinhold Böhmer auch dieses Jahr den weiblichen Kollegen die Treue hält und wieder eine Rose schenkt.
.
.

Reinhold Böhmer, Wirtschaftswoche
.
Vielleicht Montag nachträglich? Ich werde twittern, wenn ja.
.
.
Umsatzfördernde Marketing-Massnahmen
Die Industrie scheint den Weltfrauentag jedenfalls ansonsten noch ganz anders feiern zu wollen: Als eigenen Umsatzsteigerungstag auf Kosten der Frauen: Beautynet nutzt die Gelegenheit zum Werbemail mit zehn Prozent Rabatt morgen. Lidl offeriert Blumensträuße ab ca. 20 Euro aufwärts versandkostenfrei und steckt „Gratis-Pralinen zum Weltfrauentag“ dazu.
Parfümeriefilialist Douglas will, wenn frau für mindestens 49 Euro online bei ihm bestellt, ihr dafür im Gegenzug eine Creme-Probe von Shiseido mit sagenhaften 7ml schenken.
.
.
Hay Group gibt´s den Frauen jetzt mal so richtig
.
Fettnapfverdächtig ist jedoch diese Attacke aus dem Hause Hay Group, die Unternehmensberatung:
„Zum morgigen Weltfrauentag am 8. März 2014 räumt die internationale Unternehmensberatung Hay Group räumt mit zwei Mythen zu „Frauen und Karriere“ auf.
Mythos 1: Männer verdienen in gleichwertigen Jobs wesentlich mehr als Frauen
Mythos 2: Eine Frauenquote ist derzeit realisierbar.“
Mythos 2: Eine Frauenquote ist derzeit realisierbar.“
Vielen Dank auch, liebe Hay Group. Als Frau habe ich nun wirklich das Gefühl, hier gut beraten zu sein.
.
.
Daimler wartet mit kleiner Erfolgsbilanz auf
Da lob`ich mir Daimler mit dieser Meldung:
„Daimler ist es 2013 erneut gelungen, die selbst gesetzten Ziele bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Der Anteil von Frauen bei den leitenden Führungskräften beträgt aktuell 13 Prozent. Bereits im Jahr 2006 hatte sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2020 leitende Führungspositionen zu 20 Prozent mit Frauen zu besetzen. Um das Ziel zu erreichen, muss der Anteil jedes Jahr um einen Prozentpunkt wachsen, was in den vergangenen acht Jahren kontinuierlich gelungen ist. „Das Ziel ist klar – bis 2020 sollen 20 Prozent unserer leitenden Führungskräfte Frauen sein. Bei Daimler sind wir überzeugt, dass mehr Vielfalt zu besseren Ergebnissen führt. Spitzenleistungen sind unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft“, sagte Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeits-direktor sowie Vorstand Mercedes-Benz Vans der Daimler AG.“
.
Auch wenn ich mich wieder mal frage, warum die Stuttgarter ihre eigene freiwillige Selbstverpflichtung aus dem Jahre 2000 erst nach sechs Jahren begonnen haben, umzusetzen.
.
.
Beschämende Frauen-Zahlen aus den Dax-Vorständen
Gerade eben flattert noch die Krönung herein: Die Meldung von Fidar, der Vereinigung für Frauen in die Aufsichtsräte, dass alle Bemühungen nach den aufgeregten Diskussionen um eine Frauenquote auch in Deutschland das Gegenteil von dem eingetreten ist, was etliche Männer (und deren Ehefrauen am Herd oft auch) befürchteten. In den Vorständen der Dax-Unternehmen ist die Zahl der Frauen sogar rückläufig.
Auch bei den Führungspositionen stagniert der Frauenanteil.
.
Nur bei den Nebenjobs in den Aufsichtsräten, wo sie als Kontrolleure ohnehin nicht in erster Reihe stehen und schön im Hintergrund bleiben und auch maximal einen Monat Zeit im Jahr aufwenden müssen, ging es langsam und stetig voran. Das ist aber nicht so eine große Kunst, denn Frauen wie die Bankerin Ann-Kathrin Achleitner oder die Allenberg-Marktforscherin Renate Köcher und Familienunternehmerin Nicola Leibinger-Kammüller erledigen von diesen Nebenjobs ja auch gleich mehrere parallel – zu ihrem eigenen Fulltime-Job.
.
.
Fidar im Detail: „Seit Januar 2011 ist die Zahl der Frauen in den Aufsichtsräten der 160 DAX-Unternehmen zwar auf 17,2 Prozent (01/2011: 10 Prozent) gestiegen, in den Vorständen auf sechs Prozent (01/2011: drei Prozent). Doch lag 2013 der Zuwachs deutlich unter den Vorjahren und in den Vorständen ist der Frauenanteil sogar rückläufig. Dies ergibt der heute veröffentlichte neue Women-on-Board-Index von FidAR (Stand 14.01.2014). Die Studie zum WoB-Index finden Sie hier: http://www.fidar.de/webmedia/documents/wob-index/140114_Studie_WoB-Index_XX_end.pdf
.
.
Ich bin gespannt, was noch so alles an Kuriosem, Netten oder gar Erbaulichem kommt zum Weltfrauentag.
<a class=“smarterwiki-popup-bubble-link“ title=“Search Wikipedia“ hre