Spenden ohne anzuecken

Da waren etliche Versuche, durch Spendenaktionen für Japan Aufmerksamkeit zu heischen oder gar Neugeschäft zu machen. Doch ein positives Beispiel fiel mir besonders auf, die ziemlich schlicht – als einfach Mail – daherkam, ohne jedes Tamtam – und deshalb in seiner Bescheidenheit umso auffälliger war, Kompliment :

„Daimler spendet 50 Fahrzeuge für Japan

Nach der kurzfristig bereitgestellten Soforthilfe von Daimler für die Erdbeben- und Tsunami-Opfer in Japan in Höhe von zwei Millionen Euro werden zusätzlich 50 Fahrzeuge von Daimler im Wert von rund vier Million Euro an die japanische Hilfsorganisation Nippon Foundation mit Sitz in Tokio für den Wiederaufbau übergeben. Damit sollen die Hilfs- und Aufräummaßnahmen vor allem im Tsunami-Gebiet im Nordosten des Landes unterstützt werden.“

Und: Daimler-Beschäftige sammeln bei Mitarbeiter-Spendenaktion bisher weit über eine halbe Million Euro für Japan.

Einen ganz anderen Eindruck vermittlte dagegen eine Aktion nur wenige Tage vorher:

Zwar nicht für Japan, aber für die Stiftung Deutsche Sporthilfe und „Ein Herz für Kinder“ kam ein Brief von dem Herren-Textilhändler „Anson´s mit Sitz in Essen. Der Händler hatte seine Kundenkartei angeschrieben und einen Abrißzettel unten an den Brief gehängt. Auf dem stand, dass Ansons  „20 Cent für jedes von Ihnen gekaufte Teil zu gleichen Teilen zugunsten der Stiftung Deutsche Sporthilfe und Bild hilft „Ein Herz für Kinder“ spendet. Und dass ich bei Vorlage dieses Coupons „vom 16.März bis 9. April bei meinem Einkauf automatisch an der Spendenaktion teilnehme“.

Und warum gerade dieser Spenden-Brief so dumm auffällt? Weil das Unternehmen überhaupt nicht großzügig sein will, es will nur eine Art Rabatt gewähren auf Zusatz-Geschäft. Also 20 Cent zum Beispiel von einer Windjacke für rund 200 Euro spenden oder einem Polo-Shirt für 100 Euro oder mehr. Soll das den Kunden Edelmut, Großzügigkeit oder gesellschaftliche Verantwortung beweisen? Irgendwie nicht. Zumal es so formuliert ist, dass der Kunde an der Aktion teilnimmt – tatsächlich nimmt aber die Stftung Deutsche Sporthilfe und die „Bild“ mit ihrer Aktion teil. Und genau diese Volksverdummung kommt gar nicht mehr gut an.

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