Büro-Hunde

Da haben wir´s wieder: Hunde sind so gesund, dass man sie eigentlich fast rezeptpflichtig machen sollte. Ärzte sollten sie verordnen, und zwar nicht nur Allergikern, sondern auch Mobbing-Opfern, Stressgeplagten und gefühlten Gemobbten. Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum in München haben nun in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass Hunde in der Wohnung für Kinder das Allergierisiko verringern (European Respiratory Journal» (Bd. 31, Nr. 5 rn.). Das ist ein Punkt mehr auf der langen Liste, warum Hunde als Haustiere ganz prima sind. Und das sogar als Bürotiere. In den Vereinigten Staaten gibt es extra einen Tag, an dem Hundehalter ihre Vierbeiner mal in die Firma mitbringen dürfen. Es gibt Webseite mit Listen von Arbeitgebern, die hundefreundlich sind und wo Hunde tagsüber auch willkommen sind. Diese Arbeitgeber sind ungemein klug, denn sie wissen um die betriebsklimafreundliche Wirkung von mitgebrachten Doggies. Und zwar nicht nur auf den jeweiligen Hundehalter, sondern für alle. Weil allen möglichen Kollegen mit Kummer im Job das Streicheln der Büro-Hunde hilft. Und dass sich der Blutdruck beim Hundekraulen gesundheitsfördernd senkt, ist ebenfalls bekannt. Ganz abgesehen davon, dass mancher Mitarbeiter, der mit Hund zur Arbeit kommt, allein deshalb zur Betriebstreue veranlasst wird. Weil er seinen Hund bei einem besser zahlenden Konkurrenten nicht mit zur Arbeit bringen könnte.
Schade, dass sich diese Erkenntnisse hierzulande immer noch nicht herumgesprochen haben – bis auf ein paar rühmliche Ausnahmen, die man ausnahmslos im Mittelstand findet. Da, wo der einzelne Mitarbeiter auch so mehr Würde, Respekt und vor allem Anerkennung erfährt als in den Konzernen mit klangvollen Namen. Kurz, wo er das Gefühl vermittelt bekommt, gebraucht zu werden. Weil ohne ihn der Laden nicht mehr läuft und ihn allein dieses Wissen zu noch mehr Einsatz selbst – an Krankentagen – veranlasst. Aber das ist ein ganz anderes Thema. newsticker.sueddeutsche.de/list/id/17723

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Alle Kommentare [8]

  1. Es ist entsetzlich:

    Kaum sind wir dabei, die Pest des Rauchens aus dem öffentlichen Raum zu verbannen (ob es wirklich gelingt, ist fraglich) und niemand unternimmt etwas gegen die zweite Pest im öffentlichen Raum (Lärm durch Beschallung aller Art), da kommt schon die nächste neue Pest auf uns zu (Lärm, Schmutz, Keime, Kot für ALLE)!

    Furchtbar!!!

  2. Also, lieber Kollege Blaufelder, ich habe nix gegen Hunde – gar nix. Solange sie ausgestopft sind und mit Kunstleder überzogen … ansonsten gehören sie in den Zoo. Dann schon lieber Zigarettenqualm.

  3. Oh je,

    ich sollte in meiner Zeitarbeitsunternehmen ICS AG unbedingt mein Kind mit ins Unternehmen bringen.

    Andere Mitarbeiter haben ihre Fotos von ihren Neugeborenen ins Intranet gestellt.

    Im Endeffekt ging es Darum: Wir sind Werbungsmäßig kinderfreundlich und bearbeiten unser internes und externes Marketing damit.

    Als es ums „Kinderkrankengeld“ ging wurde das Gehalt illegal um mehrere hundert Euro gekürzt und der Krankenkasse securvita erzählt, ich wäre zu blöd die Berechnung zu kapieren.

    Nach zig Einsprüchen ging die Berechnung dann endlich mal in Ordnung. Bis heute hat das Unternehmen ICS Ag im Jahre 2000 – 2004 von insgesamt 10500 Euro brutto nicht die Sozialversicherung bezahlt.

    Interessiert niemand auch nicht die Rentenversichernungsanstalt. Dies habe ich mehrfach gemeldet.

    Also hängt eure Hunde weiter ins Intranet für Marketingzwecke, besser als die eigenen Kinder!

    Mariana Mayer

  4. Also in der letzten Firma wurden 2 Mitarbeiter vom Büro-Hund gebissen, ein Büro war nicht für Meetings geeignet. Wir hatten viel Spass mit dem Hund…
    So lange jedoch keiner mit allergischen Athmaanfällen reagiert, sind Hunde immer noch weniger abstossend als Raucher.

  5. Ich kann diese positive Wirkung, die von Hunden ausgeht, bestätigen. Viele Jahre habe ich in unterschiedlichen Kulturen gelebt und das Glück gehabt, unkonventionelle Schulen und Unternehmen kennen zu lernen – Schulen in denen Kinder einmal im Monat ihr Haustier mitbringen durften –
    Unternehmen, die Mitarbeitern die Möglichkeit boten, friedvolle und gepflegte Hunde mitzubringen. Diese Praxis tat der Atmosphäre und Stimmung auffallend gut. Die entspannte Körperhaltung eines Hundes – sein Blick, wenn jemand vorbeigeht – die wohligen Reaktionen auf Zuwendung – all dies tut vielen Menschen gut. Unsere Kopflastigkeit und Rationalität trifft manchmal daneben, wenn es um Stimmungen geht. Unsere Kreativität wird auch zu einem wichtigen Teil aus unseren Emotionen gespeist. Sicher reagiert nicht jeder Mensch positiv auf einen Hund, die positiven Wirkungen dürften aber überwiegen.
    Es muss keine schwarz – weiß Schilderung geben, sollte aber ein Hund zur besseren Atmosphäre beitragen, ist dieser Weg doch ein einfaches Mittel.

  6. Wenn ich Ihren Artikel lese, entsteht bei mir der Gedanke, dass also viele Angestellte nicht mehr in der Lage sind, sachlich und konkret zu arbeiten, ohne dass man sie (oder ihren Hund) krault, sie entspannt, diese armen Menschen.
    Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf und die Hunde zu Hause!
    Warum? Damit es bei Regen nicht nach Hund riecht und unser Kunde nicht das Weite sucht.

  7. Berti, vielleicht sollte man Dich mal ausstopfen und mit Leder überziehen.
    Du bist geschmacklos und hast keine Ahnung.
    Wahrscheinlich wird Dich auch nie ein Hund mögen, was bei so einem Kommentar nicht verwunderlich ist.
    Naja, daran erkennt man eben, welche Menschen gute Charaktere haben und welche nicht!

  8. Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Hunde am Arbeitsplatz geben uns soooo… viel und das für einen geringen Kapitaleinsatz. Es soll sogar Mitarbeiter geben, die auf eine Geldprämie verzichten, wenn sie im Gegensatz den Hund mit an die Arbeit bringen können. Hier können also alle Beteiligten eigentlich nur gewinnen.