Möchten Sie in der 24. Arbeitsstunde eines Arztes von ihm operiert werden?

LKW-Fahrer müssen der Polizei bei Kontrollen per Fahrtenschreiber nachweisen, dass sie nicht zu lange am Steuer sitzen – und  tunlichst keine anderen Autofahrer gefährden. Ärzte in Kliniken werden fast nie kontrolliert  – obwohl sie oft zwei Tagdienste nacheinander schieben müssen und in der Nacht dazwischen auch noch. Sprich sie sind locker 32 Stunden im Einsatz. Auch manche Notdienstzentrale verlangt schon laut offiziellem Dienstplan Sonntagsdienste von sieben Uhr morgens bis 24 Uhr nachts am Stück, also 17 Stunden lang.

Deshalb regte die Stiftung Warentest schon vor Jahren an, dass man als Patient auf dem OP-Tisch den Arzt erstmal fragen sollte, wie lange er schon im Einsatz ist. Da bräuchte man vielleicht manchen vermeintlichen Kunstfehler gar nicht mehr mühsam nachweisen müssen, wenn eindeutig fest steht, dass der Mediziner todmüde gewesen sein muss.

Nach vielen vielen Jahren mit diesen unhaltbaren Zuständen wollte es die FDP der Landesregierung NRW mal wissen wollte, schickte sie die Arbeitsschutzbehörden los, liess 40 Krankenhäuser  prüfen  – und stellte bei mehr als 92 Prozent der Klinik en Verstösse gegen die Arbeitszeitverordnung vor. Gleich 22 mal hielten die Weisskittel die tägliche Arbeitszeit von zehn beziehungsweise zwölf Stunden nicht ein, 15 mal überschritten sie eine Schichtlänge von 24 Stunden.

FDP-Gesundheitsbeauftragter Stefan Romberg forderte jetzt deshalb die Landesregierung auf, die Kliniken öfter zu kontrollieren und die Verstöße konsequent zu verfolgen. Zudem müsse die Landesregierung die Namen der Kliniken veröffentlichen, die durch entsprechende Verstöße der Arbeitszeitregelungen die Patientensicherheit gefährdeten.

Ausserdem müsse die Landesregierung die Namen der Kliniken veröffentlichen, die durch entsprechende Verstöße der Arbeitszeitregelungen die Patientensicherheit gefährdeten. Am besten auch direkt auf den Homepages der Kliniken selbst, damit die Patienten in spe auch gleich gewarnt sind.

Ob diese Verstösse bei dem immer heftigeren Ärztemangel weniger werden, darf man bezweifeln.

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