Die HSH Nordbank braucht einen „externen Koordinator“ für die vielen Strafverfahren, die gegen sie laufen

 Die HSH-Nordbank holt sich einen Anwalt an Bord, bei dem jetzt die Fäden sämtlicher laufender Verfahren zusammenlaufen sollen: Klaus Landry, 72, wird engagiert, nur damit er die vielen Strafverfahren, Untersuchungen und Ermittlungen koordiniert, die die gegen die Bank beziehungsweise ihre Führungskräfte gerade laufen. http://www.gvw.com/49-0-Landry+Klaus+Dr.html

Solch ein Mandat ist höchst ungewöhnlich. Der renommierte Wirtschaftsstrafrechtler – und Hanseat wie er im Buche steht -, soll nicht etwa selbst an die Verteidigungsfront oder irgendwelche weiteren Gutachten verfassen, sondern ausschließlich koordinieren: Und zwar „das Zusammenspiel zwischen unserer Bank und allen beteiligten Anwaltskanzleien – und das sind etliche“ heisst wie es bei der HSH Nordbank. Ob die Bank selbst so genau weiss,wie viele es überhaupt sind? In ihrer Pressemitteilung verraten sie es jedenfalls nicht. Und diese Verfahren dürften auch in verschiedenen Verfahrensstufen stecken: mal wird noch ermittelt, mal gehts schon zur Sache. Jedenfalls sei Landrys „unbefangene und unabhängige Aufklärungsarbeit im „ureigensten Interesse“, betont die Bank. Und Landry gilt laut Fachredaktion „Juve“ als professionell, schnell und mandentenorientiert – wenngleich die Kompetenz im Markt bislang nicht geglaubt werde, weil er kein reinrassiger Strafrechtsanwalt ist, sondern obendrein noch andere Themen wie Aussenhandelsrecht abdecke. Doch immerhin wirkt Landry sehr honorig, war neun Jahre lang Präsident der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer und gilt – kein Kunststück bei seinem Alter – als sehr erfahren. Das Mandat ist jedenfalls keines für die Kanzlei Graf von Westphalen, sondern ein persönliches. Sein Honorar dürften deshalb auch nicht die schwindelerregenden Höhen erreichen wie die der US-Anwälte bei Siemens, die dort für Aufklärungsarbeiten für viele Monate gleich als Team engagiert wurden. Und überhaupt hat Landry vermutlich auch nur wegen seines Alter Zeit für solch eine Mammutaufgabe: Kaum ein jüngerer Partner würde sich so lange seinen anderen Klienten entziehen wollen, damit er sie nicht an die Konkurrenten verliert. Und dass seine Aufgabe viel Zeit in Anspruch nimmt, davon kann man ausgehen.

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