Manager und ihr Samstagsvormittags-Peeling-Termin

Düsseldorf Oberkassel. Das bevorzugte Wohnviertel auf „der schäl Sick“ des Rheins. Tatort: Kosmetikstudio Walhöfer, ein Düsseldorfer Traditionsladen, wo selbst Ex-Heidi-Klum-Moderator Bruce Darnell seine TV-Schäfchen öffentlichkeitswirksam aufpeppen liess.Wer sind Freitagabends und Samstag die Hauptklientel? Nicht mehr die Damen, die unter der Woche tagsüber kommen, sondern Top-Manager. Und solche die es werden wollen, natürlich. Denn klar ist; Erfahrung, Wissen und Kontakte sind gefragt, aber der Jugendwahn wütet in den Unternehmen nach wie vor ungebrochen. Ein wenig Nachhilfe mit Cremes, Peelings, Nagelpflege undundund darfs da schon sein.

Da überrascht die Nachricht, dass heute  jeder sechste Mann in Deutschland Anti-Aging-Produkte, nutzt, nicht. Abgefragt hat das im vergangenen Monat per Online-Untersuchung der VKE-Kosmetikverband über TNS Infratest und frohlockt schon: „Das Potenzial ist aber weitaus größer“. Martin Ruppmann, VKE-Geschäftsführer glaubt: „37 Prozent der Männer benutzen zwar bislang noch keine Anti-Aging-Produkte, könnten sich die Verwendung aber durchaus vorstellen.“

Besonders viel Potenzial vermutet der VKE bei den männlichen Parfümerie-Kunden. Zwar kaufen momentan nur 25 Prozent Anti-Aging Produkte, aber weitere 47 Prozent sagen, dass sie solche Produkte zwar nicht nutzen, aber dafür durchaus offen dafür sind. Und gerade bei Männern, die sich bereits in Parfümerien hineintrauen, könten – so Ruppmann – dort noch weit mehr als Duft und Deo entdecken.  Dumm nur für diese Industrie, dass ihre Produkte so gar kein Partythema sind, wenn die Herren Banker und Top-Manager beim Cocktail zusammen stehen oder gar den Fotografen der „Bunten“  oder der „Gala“ die Türen zu ihren Privaträumen öffnen. Im Gegenteil: schon eine Puderdose gegen das brutale  Scheinwerferlicht stets bei sich zu führen, wollte bislang kein Entscheider der Wirtschaft zugeben – und schon dreimal nicht in der Wirtschaftspresse stehen sehen. Auch wenn`s stimmte – das anschliessende Theater war groß.

Zurück zum Vergleich mit den Damen: Bei Frauen liegt der Anteil der Verwenderinnen mit 55 Prozent der Parfümerie-Kundinnen mehr als doppelt so hoch. Aber auch 37 Prozent der  Damen verwenden bislang keine Anti-Falten-Produkte – kämen aber durchaus als Zielgruppe in Frage.

Man muss es den Zielgruppen nur noch im Detail mitteilen – zur Freude der Werbeindustrie.

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