Ein Manager, der in Indien Leute entlässt, riskiert offenbar sein Leben: da meldet heute die Nachrichtenagentur dpa aus Neu Delhi nicht nur, dass die aufgebrachten Arbeiter eines Automobilzulieferers in Indiens – Pricol Limited – randaliert hätten, nachdem die Entlassung von 42 Mitarbeitern verkündet wurde. Vor allem lynchten sie den Vizepräsidenten ihrer Firma, Roy George. Er und andere Manager wollten gegen die randalierenden Arbeiter einschreiten und seien daraufhin mit Eisenstangen und Stöcken geschlagen worden. Und dpa meldet weiter, dass schon vor einem Jahr ein Indien-Chef eines italienischen Autozuliefers von gekündigten Mitarbeitern erschlagen worden.
Dagegen nehmen sich die französischen gekündigten Kollegen harmlos und streikende Deutsche richtig putzig aus:Die fesseln ihre Unternehmenslenker schon mal und halten sie gefangen, bis ihnen höhere Abfindungen zugesagt werden.
Und so richtig niedlich ist dann in diesem Zusammenhang das heutige Bundesarbeitsgerichtsurteil über „streikbegleitende Flashmob-Aktionen“ Aktenzeichen 1 AZR 972/08): Da waren im Raum Berlin 40 Arbeitnehmer im Rahmen eines Arbeitskampfs von der Gewerkschaft Verdi zu einer Flashmob-Aktion in eine Einzelhandelsfiliale geschickt worden – für eine einstündige Aktion. Die Leute schnappten sich Einkaufswagen, packten sie mit Pfennig-Artikeln voll – und ließen die einfach stehen und zogen wieder ab. Warteschlangen an den Kassen waren die Folge. Dies bewog einen Arbeitgeberverband zur Klage bis vors Bundesarbeitsgericht – wurde aber abgewiesen. Schließlich habe der Händler Verteidigungsmöglichkeiten gehabt: er hätte von seinem Hausrecht Gebrauch machen oder einfach den Laden kurzfristig schließen können.