Krokers RAM: Facebook, Twitter & Co. – ein Ruf wie früher die „Bild“-Zeitung

Mein Rant am Morgen: Die Kritik an den sozialen Netzwerken, allen voran Marktführer Facebook, wächst. Zugleich klettern die Nutzungszahlen auf immer neue Rekordstände – nur ein scheinbarer Widerspruch.

Schon seit Jahren hört man immer wieder Nutzerklagen über soziale Netzwerke: Von Falschnachrichten und Bias-Blasen, von sich verrohenden Sitten bis hin zu Cancel Culture, Shit Storms und Propaganda.

Der Großteil der Kritik betrifft dabei das weltgrößte Netzwerk Facebook, mit einigen Abstrichen betreffen die Klagen aber auch den Kurznachrichtendienst Twitter, die Fotoplattform Instagram und das Business-Netzwerk LinkedIn.

Dabei erzählen die nackten Zahlen derzeit eine ganz andere Geschichte: Weltweit wie auch in Deutschland ist die Nutzung im vergangenen Jahr getrieben durch die Corona-Pandemie sogar anezogen.

So legte 2020 die Zahl der Social-Media-User rund um den Globus um 13 Prozent auf 4,2 Milliarden Menschen zu – damit sind inzwischen knapp 54 Prozent der Weltbevölkerung auf Facebook & Co. aktiv.

Hierzulande stiegen die Nutzungszahlen ebenfalls um 13 Prozent auf nunmehr 66 Millionen Menschen – damit tummeln sich fast vier von fünf Deutschen in den sozialen Netzwerken.

Allen Unkenrufen zum Trotz ist das Wachstum insbesondere bei Facebook weiterhin intakt: Weltweit kletterte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer zuletzt auf 2,8 Milliarden Menschen – oder jeden dritten Weltbürger. In Deutschland gehören WhatsApp und Facebook mit 11,7 und 11,5 Stunden pro Monat zu den am häufigsten genutzten Plattformen.

Anders ausgedrückt – die sozialen Netzwerke, allen voran Facebook, genießen inzwischen einen Ruf wie früher die „Bild“-Zeitung. Keiner kauft sie, aber alle lesen sie. In der Social-Media-Variante: Alle haben dort zwar Konten, sie sind dort aber nicht aktiv.

Letztlich ist dies nur ein scheinbarer Widerspruch: Denn gerade auf Facebook ist ein hoher Bevölkerungsquerschnitt aktiv – trotz der resistenten Jugend, die sich dann eben bei der Zuckerberg-Tochter Instagram sammelt. Daher können sich viele privaten wie geschäftlichen Nutzer eine völlige Social-Media-Abstinenz schlicht nicht leisten.

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