Mein Rant am Morgen: Der Markt für Unternehmenssoftware ist in Bewegung. Dabei ist der Gang weg von den Walldorfern kein Allheilmittel. Der Kampf um Unternehmenskunden intensiviert sich aktuell spürbar.
Rund um SAP rumort es: Weil beim Weltmarktführer für Unternehmenssoftware in den kommenden Jahren einige zentrale Software-Produkte auslaufen, müssen gerade viele Bestandskunden abwägen, ob sie weiter auf SAP setzen – oder auf einen anderen Anbieter wechseln.
Dadurch befindet sich SAP in einer gefährlichen Umbruchsituation – zumal auch Wettbewerber wie Oracle, Microsoft oder Salesforce versuchen, den Walldorfern Kunden abspenstig zu machen, wie ich in meiner aktuellen WirtschaftsWoche-Geschichte dargelegt habe.
Zugleich gilt aber auch: So sehr viele Unternehmenskunden mit SAP hadern – bei der Konkurrenz ist auch nicht alles Eitel Sonnenschein, wie ich im Zuge meiner Recherchen rund um wechselwillige SAP-Anwender erfahren habe.
So weiß ich von mindestens einem deutschen Mittelständler, der sich für ein amerikanisches Konkurrenzprodukt entschieden hat und die Software gerade einführt – und mit massiven Lizenz- und Supportproblemen kämpft.
Das reicht von Vertragsbestimmungen, die nicht in deutscher Sprache ausformuliert sind, von fehlender Beratung bei der Migration bis hin zu Support-Mitarbeitern, die im außereuropäischen Ausland sitzen.
Klar handelt es sich hier nur um anekdotische Evidenz – der Fall zeigt gleichwohl eindrucksvoll: Der Gang weg von den Walldorfern ist kein Selbstläufer oder Allheilmittel. Und: Der Kampf um Unternehmenskunden zwischen SAP, Oracle, Salesforce & Co. intensiviert sich gerade spürbar.
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