10 Jahre Langdistanztriathlon – So gewann ich (fast) alle meine Rennen.

Am 2. Juni 2013 brach ich beim Wasserstadt Triathlon zu meinem ersten Langdistanztriathlon auf – so lange ungefähr blogge ich auch schon ungefähr über meine Erlebnisse. Ist jetzt also 10jähriges Jubiläum. Vereine, Parteien, Marken nutzen das gerne für Erinnerungen.

So sehen Sieger aus. Im Ziel meiner ersten Langdistanz.

Wollte ich auch erst. Habe ich jetzt keine Lust mehr zu. Langweilig. Wen interessiert, was war? Paar Bilder zur Belustigung aber gibt es.

Das Datum des Entschlusses, es auch mal mit einer Langdistanz - vulgo Ironman - zu versuchen.

Das Datum des Entschlusses, es auch mal mit einer Langdistanz – vulgo Ironman – zu versuchen.

Deswegen in aller Kürze, das, was ich immer so erzähle. Entschluss, das überhaupt anzugehen war gefasst am 17. Juni 2011 auf der Rückfahrt von meinem ersten Triathlon der Olympischen Distanz in Hamburg – im Zug auf der Elbbrücke. Geht das 4x so weit???

Wollte ich wissen, 70.3 in Köln in 2012 und so stand ich 2013 in Hannover da am Kanal, das Wasser war 14 Grad kalt, ich schnatterte nach dem auf 1,9km verkürzten Schwimmen 10 Minuten in der Wechselzone und war dennoch nie so nahe, bei einer Langdistanz den Marathon unter vier Stunden zu laufen wie bei meiner Premiere. Wog sicher auch fünf Kilo weniger. Danach eskalierte es weiter, was mit 15 Minuten Rad auf einer Rolle begann als sich mein Hausarzt besorgt über meine Werte mit Mitte 30 zeigte. Leber, Cholesterin und so, Sie wissen schon.

Was also soll noch kommen? Gestern sagte ich bei einem Spaziergang mit dem wichtigsten Menschen bei all den Unternehmungen – meiner Frau Nadine – dass das Ende meiner Triathlon“karriere“  näher sei als ihr Beginn. Ich bin in 6 Wochen 54, ewig werde ich sicher nicht mehr die Voraussetzungen haben, um alle Rennen zu packen, die mich reizen.

Damals war noch Zeit für ein Pläuschchen in der Wechselzone. Korrekt, das Foto ist WÄHREND meines ersten Triathlons 2011.

Denn davon gibt es auch nach Ironmanrennen in Maastricht, Klagenfurt, Wales und bald Youghal, xtri-Abenteuern in Norwegen, Schottland, Spanien und diesen Monat Schweiz allerdings noch genügend, die Planungen reichen fix bis 2024 und auch danach ist die Liste Rennen an schönen Orten noch lang. Zumal noch immer Hawaii als Idee im Kopf ist und ich das ganz entspannt beobachte.

Viel wichtiger ist es sicher, was ich gewonnen habe durch diesen Sport. In jedem Rennen etwas. Seien es Erkenntnisse, Erlebnisse, Freunde. Aber natürlich mehr, Dinge, die einem außerhalb des Sports helfen. Ob es gewisse Züge der Persönlichkeit braucht, um widrige Umstände in einem Rennen zu überwinden oder ob einem die sportlichen Erlebnisse helfen, diese auch im Alltag zu bewältigen – das ist für in meinem Fall nicht zweifelsfrei zu klären.

Aber ich nehme mit, dass ich eine recht unerschütterliche Zuversicht generell gewonnen habe. Auch eine Ruhe, in schwierigen Situationen daran zu glauben, dass es gut gehen könne. Auch einen Willen, etwas zu Ende zu bringen. Aber auch, dass es bisweilen gut sein kann, eine „Niederlage“ (davon gab es natürlich reichlich aus bestimmten Perspektiven) zu akzeptieren und ihr nicht zu viel Gewicht beizumessen.

Es gibt kein Bild, das mich so gelöst und zufrieden zeigt wie dieses von meinem längsten Wettbewerb, dem Hispaman 2019, den ich nach 19 Stunden und 40 Minuten als letzter im Ziel beendete.

Macht einen, macht mich, dieser Sport zu einem besseren Menschen? Das müssten andere beurteilen, ich weiß, dass es mich zu einem anderen Menschen gemacht hat, da bin ich mir recht sicher. Nach 10 Jahren, einem Fünftel meiner bisherigen Lebenszeit, darf ich sicher sagen, dass er fester und gar nicht so kleiner Bestandteil meines Lebens ist. Ich finde in der Rückschau – gut investierte Zeit, Mühe – ja und natürlich auch viel Geld.

Preiswert ist es nicht, in verschiedenen Ecken Europas an den Start zu gehen. Ist es das wert? Für mich jeden Cent.
Eigentlich hatte ich für diesen Jubiläumstext große Pläne, große Ideen, große Vorsätze. Nix draus geworden. Macht nix, bin gerade gut im Training und wichtiger ist schließlich, dass ich auch die kommenden 10 Jahre mit Freude dabei bleibe.

 

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