60 Prozent der Deutschen haben keine Angst vor Datenverlust – aber nur 40 Prozent geschützt

Zwischen gefühlter Sorglosigkeit und tatsächlicher Aktion in Sachen Datenverluste klafft in Deutschland eine deutliche Lücke.

Kürzlich haben die internationale Digital-Agentur “We are Social” mit Hauptsitz in London und der kanadische Software-Anbieter Hootsuite die Juli-Ausgabe ihres halbjährlichen Digital-Reports vorgelegt, wie auch hier im Blog präsentiert.

Der 200-Seiten-Report beinhaltet auch einen interessanten Aspekt in Sachen Datenschutz und Cybersicherheit. Deutschland gilt ja traditionell als Land, in dem Datenschutz eine wichtige Rolle spielt.

Dies zeigen auch die Hootsuite-Zahlen: Demnach fürchten hierzulande immerhin vier von zehn Deutschen den Verlust ihrer persönlichen Daten im Internet (Grafik zum Vergrößern anklicken):

Quelle: WeAreSocial/Hootsuite

Das ist mehr als der internationale Durchschnitt. Unter allen 46 betrachteten Staaten liegt die Quote derer, die sich um ihre persönlichen Daten sorgen, nur bei 33 Prozent – sprich nur jeder Dritte fürchtet Datenverluste.

Trotz der hiesigen Sorgen treffen die Deutschen aber nur unzureichend Vorkehrungen für den Schutz ihrer Daten: Demnach sagen auch nur vier von zehn Befragten aus Deutschland, ihre Daten seien gegen Viren und Datenmissbrauch gut geschützt:

Quelle: Statista

Das zeigt – zwischen gefühlter Sorglosigkeit und tatsächlicher Aktion klafft hierzulande eine deutliche Lücke: Denn 60 Prozent der Deutschen machen sich keine Sorgen um Datenverluste – aber mit 40 Prozent haben auch deutlich weniger entsprechende Schutzvorkehrungen getroffen.

Verwandte Artikel:

Facebook, Yahoo & Co: Die 25 größten Hacks & Datenverluste der letzten 20 Jahre

Jedes siebte Unternehmen in Deutschland ohne IT-Sicherheitsmaßnahmen

Cloud und Home Office größte Herausforderungen 2021 für Cybersicherheit

10 Millionen Denial-of-Service-Angriffe im Jahr 2020 – plus 22% gegenüber 2019

 

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Alle Kommentare [2]

  1. Ja, so hatte ich das erwartet. Gestern in unserem #CRMKonvos Nr. 64 (hier nachzuschauen: https://lnkd.in/daVAvNiC)
    hatten wir ja einen Experten im Studio, Michael Hoos von CyberRes, einer Microfocus Tochter, der uns ähnliches bestätigte und wir im Rahmen der Bitkom Studien das an der einen oder anderen Stelle vertieft haben. Die Beiträge vom 25.08. und 30.08. von Michael Kroker haben wir ebenfalls thematisiert, also CRI Index steigt und es wird kritischer. Wichtig in diesem Kontext, neben den diversen Studien, ist die EU DORA Initiative, die ich nun für sehr wichtig halte. Diese brauchen wir in der weiteren Betrachtung als ein Zusammenspiel mit EU-DSGVO und weiteren Hilfestellungen, die uns Cyberresilienter machen. Business Resilience is the story…. Leider nutzen viel zu wenige die DSGVO hier im vollen Umfang um sich, basierend auf den Hilfestellungen, gegen Datenmißbrauch, Datenschutz und Datendiebstahl abzusichern.

  2. Ich finde, die Zahlen decken sich sehr gut: 40% der Menschen in Deutschland machen sich Sorgen darüber, wie Unternehmen ihre persönlichen Daten im Internet verwenden, und 40% der Menschen empfinden ihre Daten als gut geschützt. Aus beiden Zahlen kann man ablesen, dass für 40% dies ein relevantes Thema ist.

    Über die Komplementärmengen kann man nur bedingt etwas schlussfolgern, denn warum die 60% nicht über die Nutzung ihrer Daten besorgt sind, könnte darin liegen, dass sie es nicht interessiert, oder darin, dass sie ihre Daten als in guten Händen empfinden. Es gibt ja auch Statistiken, die mehr als 66% der Deutschen bei Facebook sehen – im Widerspruch zu den Skandalen –, was auch dafür spricht, dass die Leute einfach leben und sich nicht der Datenschutzangst ergeben wollen. Das Thema Datenverlust ist durch Einzelfälle und hypothetische Bedrohungsszenarien stark emotional aufgeladen, womit Berater sehr gut verdienen.