Ein Jahr Corona-Lockdown: Zwei von fünf Firmen haben Home-Office-Zugänge abgesichert

Fast ein Viertel der deutschen Unternehmen bietet auch nach einem Jahr Pandemie überhaupt keine Heimarbeit an oder sie sei dort nicht möglich.

Ob am Küchentisch, vom Sofa oder im privaten Arbeitszimmer: Seit dem 18. März 2020 – also nun genau einem Jahr – arbeiten viele Menschen, wo immer dies möglich ist, von zuhause aus. Durch das Home Office hat sich aber auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle drastisch vergrößert.

Heute, ein Jahr später, scheinen viele Unternehmen ihre Hausaufgaben mit Blick auf mehr IT-Sicherheit und Schulungen erledigt zu haben. Zumindest stellen sie sich selbst gute Noten dafür aus: Demnach sagen immerhin zwei von fünf hiesigen Unternehmensentscheidern, alle Mitarbeiter im Heimbüro mit einer sicheren IT-Infrastruktur und einem Virtual-Private-Network-(VPN)-Zugang ausgestattet zu haben (39 Prozent).

Das ist der zentrale Befund einer Umfrage von TÜV Süd, deren Ergebnisse „Kroker’s Look @ IT“ heute exklusiv vorab präsentiert.

Ein weiteres Fünftel der Entscheider sagt, dass dies überwiegend der Fall ist, und nur manche Mitarbeiter mit privaten Geräten arbeiten oder sich ohne sicheren VPN-Zugang ins Firmennetzwerk einwählen (19 Prozent).

Hingegen gab nicht einmal mehr jeder Zehnte an, dass in ihrem Unternehmen immer noch viele Mitarbeiter mit privaten Geräten beziehungsweise ohne sicheren VPN-Zugang im Homeoffice tätig sind (9 Prozent).

Fast ein Viertel der Unternehmen verzichtet ganz auf Heimarbeit: Immerhin ein Zehntel der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen überhaupt kein Homeoffice anbietet (10 Prozent); 12 Prozent sagen, dass in ihrem Unternehmen kein Homeoffice möglich sei.

Bei den Mitarbeiterschulungen zum Thema Cybersicherheit zeigt sich ein ähnliches Bild. Dort, wo Homeoffice möglich ist und ausgeübt wird, geben drei von zehn Befragten an, das alle Mitarbeiter geschult wurden, um Phishing-Mails, Malware und CEO-Fraud zu erkennen (29 Prozent).

Weitere 16 Prozent haben dies immerhin überwiegend getan. Ein gutes Viertel der Befragten war hingegen im vergangenen Jahr weitgehend untätig: 12 Prozent haben ihre Mitarbeiter kaum und 14 Prozent noch gar nicht geschult.

Heute vor einem Jahr schickten viele Unternehmen ihre Belegschaft im ersten Lockdown fast über Nacht zum Arbeiten nach Hause – allerdings oft, ohne für eine sichere IT-Infrastruktur oder Mitarbeiterschulungen zur Cybersicherheit zu sorgen.

Hackerbanden nutzen das, die Zahl der Phishingemails und Malwareattacken stieg deutlich an – wie ich im vergangenen Jahr auch in mehreren Blog-Beiträgen etwa über verschlüsselte Attacken und Corona-Fakes aufgezeigt habe.

Die wichtigsten Zahlen & Fakten über die Sicherheitsvorkehrungen der Unternehmen rund um das Home Office zusammengefasst in der folgenden Infografik:

Quelle: TÜV Süd

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