Mehr als die Hälfte der Menschheit im Internet – Mobile in den USA erstmals mehr genutzt als TV

Internet und Mobile erobern immer mehr den Alltag, wie sich an der globalen Online-Penetrationsrate und der Nutzung digitaler Medien zeigt.

Und weil’s so schön ist – heute Mary Meeker zum Dritten: Schließlich belegt die 2019er Ausgabe von „Internet Trends“ der Partnerin beim Risikokapitalunternehmens Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) auch sehr eindrucksvoll, wie weit Internet & Mobile als Basistechnologien bereits in unser aller Alltag eingezogen sind.

Denn laut Meeker surfen aktuell rund 3,8 Milliarden Menschen rund um den Globus im Internet. Damit lag die Penetrationsrate im vergangenen Jahr erstmals bei über 50 Prozent, das heißt: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist inzwischen online.

Zur Einordnung: Damit hat sich der Wert innerhalb einer Dekade glatt verdoppelt. Im Jahr 2009 lag die Verbreitung erst bei knapp einem Viertel der Menschheit, also 24 Prozent:

Quelle: KPBC

Bereits 2013 habe ich hier im Blog über zwei Analysen des britischen Analysts Benedict Evans, heute Partner beim Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz, mit zwei sehr prägnanten Titel berichtet: Im April jenes Jahres veröffentlichte er die Studie „Die mobile Explosion“, im Dezember mit noch pointierterterem Titel „Mobile frisst die Welt“: In beiden prophezeiht Evans den Übergang der IT-Industrie weg vom stationären PC hin in Richtung Smartphones und Tablets.

Wie sehr Evans damit richtig lag, untermauern auch Zahlen der Meeker-Präsentation. Demnach haben Amerikaner im vergangenen Jahr mit 226 Minuten am Tag erstmals mehr an ihren Mobilgeräten gesessen als die 215 Minuten, die sie vor dem Fernseher verbracht haben:

Quelle: KPBC

Hier lag das Verhältnis vor zehn Jahren noch um den Faktor 10 auseinander: Im Jahr 2009 glotzten Amerikaner im Schnitt 266 Minuten pro Tag TV – aber daddelten nur 20 Minuten am Smartphone oder Tablet.

Ein ähnlicher Trend ist bei digitalen Medien zu verzeichnen: Demnach kletterte die Gesamtnutzung je erwachsenem Amerikaner auf nunmehr 6,3 Stunden am Tag, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Quelle: KPBC

Haupttreiber auch hier die Mobilnutzung, auf die mit 3,6 Stunden inzwischen fast 60 Prozent entfallen, während Desktops und Laptops mit 2,0 Stunden auf weniger als ein Drittel gefallen sind. 2009 lagen herkömmliche Rechner bei 2,3 von 3,0 Medienstunden – also mehr als drei Viertel, während Mobile gerade mal auf 10 Prozent kam.

Hier noch die bereits erschienenen Auswertungen der Meeker-Studie: Teil 1 über Social-Media-Dienste und das überproportionale Wachstum von YouTube und Instagram in den letzten zwei Jahren; Teil 2 über den Cloud-Anteil von 22 Prozent aller IT-Arbeitslasten, eine Verdopplung innerhalb von fünf Jahren.

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