Die mobile Explosion: Vier mal so viele Smartphones & Tablets wie PCs

Dank des Mobil-Booms holen Smartphones und Tablets auch in der installierten Basis auf herkömmliche Rechner auf. Apple greift rund zwei Drittel der in der Gesamtindustrie erwirtschafteten Gewinne ab.

Wie sehr ganz aktuell der IT-Markt in Bewegung ist, hab ich in den vergangenen zwei Wochen hier im Blog gleich mehrfach analysiert: Ob der Fehlstart von Windows 8, der Verkauf von einer Milliarde Smartphones im kommenden Jahr oder der Bedeutungsverlust von Windows gegenüber Android – selten hat sich die gesamte Industrie so dynamisch gezeigt.

Die wichtigsten Faktoren der Machtverschiebung hat jetzt der Analyst Benedict Evans vom britischen Marktbeobachter Enders Analysis in einer kurzen Präsentation mit dem prägnanten Titel „Die mobile Explosion“ herausgerarbeitet. Demnach haben die Verkäufe von Tablets und Smartphones im Frühjahr 2011 die Zahlen von herkömmlichen PCs wie auch Notebooks erstmals hinter sich gelassen. Im Dezemberquartal 2012, also nur anderthalb Jahre später, gingen bereits vier mal so viele Smartphones und Tablets über die Ladentheken als herkömmliche PCs:

Quelle: Enders Analysis

Durch das rasante Wachstum bei den Neuverkäufen holen die Mobilgeräte auch rasch bei der installierten Basis, also den jeweils im Einsatz befindlichen Geräten auf. So waren im vergangenen Jahr weltweit gut 1,6 Milliarden PCs im Einsatz.

Die Gesamtzahl von Smartphones und Tablets, vereinfacht als alle Geräte mit den Mobilsystemen iOS und Android (die inzwischen 90 Prozent des Marktes auf sich vereinen), lag 2012 bei rund 800 Millionen (gelb). Zum Vergleich noch die Entwicklung der Facebook-Nutzer seit 2005 mit nunmehr gut einer Milliarde (grün):

Quelle: Enders Analysis

Von der mobilen Explosion profitieren bisher freilich nur zwei Unternehmen – und wegen seiner bisherigen Positionierung im Hochpreissegment einer ganz überproportional: Apple.

So kamen die Jungs aus Cupertino im vierten Quartal 2012 auf einen Marktanteil im gesamten Handygeschäft, also Smartphones und Einfach-Handys, auf nicht einmal zehn Prozent. Vom Umsatz konnte sich die Apfel-Company gut ein Drittel der Gesamterlöse sichern – und fast zwei Drittel aller Gewinne.

Da kann einzig der koreanische Rivale und Handy-Weltmarktführer Samsung mithalten. Demnach sind Samsung und Apple bis auf ein paar mickerige Prozentpunkte die einzigen, die im weltweiten Mobilgeschäft überhaupt noch Geld verdienen. So sieht es also aus, ein waschechtes Duopol:

Quelle: Enders Analysis



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