Die Psychologie der Digitalisierung: Jeder dritte Mittelständler empfindet negative Gefühle

Bauchgefühl Digitalisierung: Vielfach sind die Probleme in den Köpfen größer als die technischen Herausforderungen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Ob bei Befragungen zum Thema Internet of Things oder zu konkreten Transformations-Projekten in Unternehmen: Regelmäßig fallen deutsche Firmen dadurch auf, dass sie sich zurückhalten, bestenfalls passiv beobachten – statt an vorderster Front mitzumischen und so mögliches Vorreiter-Potenzial beim Umsatz abzuschöpfen.

Dies gilt umso mehr für den hiesigen Mittelstand. Bleibt die Frage: Unterschätzt das Rückgrat der deutschen Wirtschaft die Notwendigkeit und Dringlichkeit zur digitalen Transformation? Wo liegen die Gründe der Vorbehalte?

Diese Fragen rund um die „Psychologie der Digitalisierung“ hat die Innovation Alliance, ein neu gegründetes Netzwerk von zwölf Technologieunternehmen rund um den amerikanischen Netzwerk-Spezialisten Cisco, in einer aktuellen Studie untersucht.

Kroker’s Look @ IT“ veröffentlicht die Ergebnisse vorab exklusiv.

Die wichtigsten Befunde: 55 Prozent der mittelständischen Unternehmen stehen am Beginn des Weges. Nur 12 Prozent sind der Meinung, sie hätten bereits die Hälfte des Weges zur Digitalisierung geschafft. Der Bedeutung sind sich dabei aber die meisten Entscheider bewusst.

Mehr als 75 Prozent sehen Digitalisierung als rationale Pflichtveranstaltung und – das erklärt die Vorbehalte zum Teil – für fast die Hälfte stellt sie ein Wagnis dar. Fast jeder dritte Entscheider verbinden mit der Digitalisierung sogar negative Gefühle, wie „Angst“ und „Einsamkeit“ (30 Prozent).

Ein Großteil der Befragten erleben die digitale Transformation folglich als große Herausforderung, die – zumindest gefühlt – außergewöhnliche Fähigkeiten von den Mitarbeitern verlangt. Vielfach sind also die Probleme in den Köpfen größer als die technischen Herausforderungen.

Die Innovation Alliance hat für ihre Studie zur „Psychologie der Digitalisierung“ 500 Entscheider in mittelständischen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiter dazu befragt, wie sich Digitalisierung im Unternehmensalltag anfühlt.

Weitere Ergebnisse in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Innovation Alliance

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Alle Kommentare [4]

  1. Digitalisierung ist nichts schlimmes! Es ist wie jede Neuerung, man muss sich halt faktbasierend damit auseinandersetzen. Jede erfolgreiche Unternehmung wird schnell die Vor-und Nachteile herausfinden. Eines ist aber sicher, man kommt zukünftig nicht dran vorbei und kann die Digitalisierung bzw. Internet of Things oder die App Welt nicht aufhalten!

  2. Menschen sind die wahren Hüter der Veränderung.

    Die erfolgreiche digitale Transformation braucht eine neue Führungskultur geprägt vom Mut Veränderung selbst vorzuleben, den Mitarbeitern das notwendige Vertrauen zu schenken, sowie Eigenverantwortung zu fördern und fordern.

  3. Interessante Zahlen! Vor 3 Wochen hatten wir bei uns in der Firma erst eine Diskussion zum Thema Digitalisierung. Dabei gab es viele verschiedene Meinungen dazu. Einige äußerten, dass sich durch die Digitalisierung der enge Kontakt zu den Kollegen verschlechtert hätte. Ich bin da eher geteilter Meinung. Ich finde Digitalisierung ist ein sehr wichtiger Aspekt, der in jedem Unternehmen umgesetzt werden sollte. Die Zukunft wird nun mal immer digitaler werden und um als Unternehmen weiterhin erfolgreich zu sein, sollte man an diesem Strang einfach mitziehen. Digitalisierung ist eben nicht nun mal ein Trend, bei dem man entscheiden kann, ob man mitgeht oder nicht, sondern eine langfristige Veränderung.

    Natürlichen werden im Zuge dieser Veränderung auch negative Aspekte kommen, jedoch überwiegen meiner Meinung nach die Positiven. Bei uns wurde vor ein paar Wochen die App Qnnect im Unternehmen eingeführt. Diese soll uns helfen, schneller miteinander zu kommunizieren und so ggf. die regelmäßigen Meetings zu verringern. Auch dies stellt für mich eine Art der Digitalisierung dar. Bis jetzt sind alle sehr zufrieden.