Pinterest-Nutzer: Jung, weiblich, amerikanisch – und äußerst wertvoll

Bisher wächst die digitale Bilderwand vor allem im Heimatmarkt USA und Asien. Ob sie auch das Zeug zum Facebook- und Twitter-Killer hat, ist noch offen.

Die Botschaft auf dem Titel der kommenden November-Ausgabe von „Forbes“ ist eindeutig: „Rutsch mal zur Seite, Zuck“ – in den Mund gelegt den auf den Covern abgebildeten Pinterest-Gründern Evan Sharp und Ben Silverman.

Anders ausgedrückt: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg höchstpersönlich solle sich nun warm anziehen, denn jetzt komme die digitale Bilderwand. Dazu eine beinahe größenwahnsinnig klingende Behauptung in der Unterzeile: Demnach verfüge Pinterest über ein Umsatz-Modell, das Facebook und Twitter in den Schatten stelle.

So weit, so dick aufgetragen: Zumindest manche amerikanischen Risikokapitalgeber scheinen jene extrem positive Sicht aber zu teilen – erst im Frühjahr sprang Pinterest mit einer Bewertung von fünf Milliarden Dollar unter die Top-10 der wertvollsten Startups.

Ein wichtiger Grund für die schwindelerregende Bewertung: Das visuelle soziale Netzwerk spricht Nutzergruppen an, die anderswo eher unterrepräsentiert. Wie ich auch hier im Blog schon geschrieben habe, hat Pinterest mit einem Anteil von zuletzt 56 Prozent mehrheitlich weibliche Nutzer – ist also ein ausgemachtes Frauen-Netzwerk.

Weitere demografische Daten hat das britische Marktforschungshaus GlobalWebIndex kürzlich veröffentlicht: Demnach verfügt Pinterest über eine ausgesprochen junge Zielgruppe – fast zwei Drittel aller Nutzer zwischen 16 und 34 Jahre alt.

Zudem handelt es sich um äußert aktive Nutzer, die gleich bei diversen anderen sozialen Netzwerken wie etwa Facebook, YouTube, Google+ oder Twitter ein Konto haben. Bei diesen Top-4-Plattformen liegt die Schnittmenge jeweils jenseits der 80 Prozent.

Größter Haken: Bisher ist Pinterest äußerst US-dominiert: Gut ein Drittel aller Nutzer kommen aus dem Heimatmarkt Amerika. Dort  nutzen bereits ein Fünftel aller Teenager das Foto-Netzwerk. In Deutschland und anderswo läuft Pinterest dagegen noch unter ferner liefen.

Quelle: GlobalWebIndex

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