Great Resignation: Ein Fünftel der deutschen Beschäftigten erwägt Kündigung wegen Druck

Die Automatisierung von sich wiederholenden Bürotätigkeiten kann der aus den USA herüberschwappenden Kündigungswelle entgegenwirken.

Die Mehrheit der weltweiten Büroangestellten fühlt sich aufgrund der Kündigung von Kollegen im vergangenen Jahr einem erhöhten Druck am Arbeitsplatz ausgesetzt. Dieser in den USA bereits „The Great Resignation“ getaufte Trend ist auch in Deutschland zu spüren. So mussten neun von zehn deutschen Arbeitnehmern aus diesem Grund neue Aufgaben außerhalb ihrer Stellenbeschreibung übernehmen.

Mehr noch: Infolgedessen zieht immerhin ein Fünftel der hiesigen Beschäftigten in den nächsten sechs Monaten eine Kündigung in Betracht (22 Prozent). Das sind die zentralen Befunde einer Studie des Anbieters von Automatisierungssoftware UiPath. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

Demnach ist die Great Resignation eine akute Herausforderung für Unternehmen. So gab jeder zweite Befragten an, dass er durch die neuen Verantwortlichkeiten im Job nicht mehr genau weiß, was sein eigentlicher Aufgabenbereich ist (52 Prozent).

Jeder fünfte deutschen Befragten bewirbt sich derzeit um eine andere Stelle (20 Prozent). Diese Fachkräfte suchen nach einer neuen Beschäftigung, weil die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben immer schwieriger wird. Am Arbeitsplatz fordern Verwaltungsaufgaben zu viel Zeit. Außerdem mangelt es laut der Befragten an Schulungen, um neue Fähigkeiten zu entwickeln oder vorhandene Kompetenzen zu erweitern.

Zu den wachsenden Aufgabenbereichen kommen viele sich wiederholende Aufgaben hinzu: Neun von zehn der weltweit Befragten geben an, dass sie sich an mindestens einem Tag der Woche am Ende des Arbeitstages erschöpft fühlen (91 Prozent). Sie sind frustriert von repetitiven Aufgaben wie dem Beantworten von E-Mails (33 Prozent), dem Planen von Anrufen und Meetings (32 Prozent) und dem Eingeben von Daten (24 Prozent).

Jeder dritte deutsche Angestellte hat das Gefühl, dass ein Großteil des Arbeitstages von Aufgaben verschlungen wird, die automatisiert werden können. Darüber hinaus glauben neun von zehn befragten Deutschen, dass die Automatisierung ihre Arbeitsleistung verbessern kann, insbesondere durch Zeitersparnis (50 Prozent), Produktivitätssteigerung (39 Prozent) und die Möglichkeit, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren (34 Prozent). Mehr als die Hälfte stimmt zu, dass sie sich mit Hilfe der Automatisierung auf kreativere Arbeit konzentrieren kann (58 Prozent).

Weitere Zahlen & Fakten des Office Worker Surveys in der folgenden Infografik:

Quelle: UiPath

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