Vier von zehn Managern sehen Home Office kritisch – aber nur sieben Prozent der Mitarbeiter

Zwar wollen zwei Drittel der Unternehmen auch nach Corona neue Arbeitsformen erhalten – aber die Ansichten über die Details der Ausgestaltung gehen zwischen Führungskräften und Beschäftigten weit auseinander.

Führungskräfte haben nicht ausreichend Verständnis davon, was ihre Mitarbeiter von einem hybriden Arbeitsplatz erwarten. So planen zwar 66 Prozent der Unternehmen in der EMEA-Region, künftig ein anderes Betriebsmodell zu fahren als vor derCorona-Pandemie.

Laut einer aktuellen Studie des amerikanischen IT-Beratungsunternehmens Unisys unterscheiden sich aber die Ansichten über die Ausgestaltung des neuen Arbeitens zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.

Demnach gibt eine Mehrheit der befragten Unternehmen (61 Prozent) an, durch neue Arbeitsmodelle die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleisten und eine höhere Produktivität (47 Prozent) erreichen zu wollen. Für fast zwei Drittel  ist eine insgesamt verbesserte Employee Experience der wichtigste Grund für einen neuen ‚Way of Work‘ (64 Prozent).

Weitere Highlights der Studie für die EMEA-Region

  • Für zwei Drittel der Mitarbeiter sind familienfreundliche Arbeitsbedingungen wichtig (66 Prozent), aber nur due Hälfte der Arbeitgeber halten diesen Punkt für bedeutsam (49 Prozent)
  • Noch größer ist die Diskrepanz beim Punkt Mitarbeiter- und Teamförderung: Jeder zweite Beschäftigten hält diese Themen für entscheidend für eine gute Employee Experience (51 Prozent), bei den Führungskräften ist es nicht einmal jeder Dritte (31 Prozent). Zum Vergleich: In Nordamerika fällt dieser Unterschied deutlich geringer aus mit 63 Prozent der Mitarbeiter und 51 Prozent der Unternehmen.
  • Für 55 Prozent der Entscheidungsträger, aber nur für 43 Prozent der Beschäftigten ist die neueste Technologie der Schlüssel für eine perfekte Employee Experience.

Rund um die praktische Umsetzung von Homeoffice haben Führungskräfte sehr viel mehr Bedenken als ihre Mitarbeiter.

  • So befürchten 38 Prozent der Führungskräfte, aber nur 24 Prozent der Beschäftigten, Probleme bei der Kommunikation und der Zusammenarbeit, wenn Teams im Homeoffice arbeiten.
  • 38 Prozent der Manager glauben, aufgrund von Homeoffice zu wenig Einblick in die Arbeit ihrer Teams zu haben, nur 7 Prozent der Mitarbeiter sind dieser Ansicht.
  • 38 Prozent der Führungskräfte sehen Schwierigkeiten beim Zugang zu Daten und Informationen, nur 11 Prozent der Angestellten teilen diese Sorge.
  • Den Umgang mit ungewohnten und neuen Technologien aufgrund von Remote Work sehen 41 Prozent der Business-Leader, aber nur 10 Prozent der Beschäftigten als Herausforderung.

Trotz aller Bedenken sagen zwei Drittel der EMEA-Führungskräfte, die Arbeit aus dem Homeoffice sei genauso produktiv – oder sogar produktiver – als im Präsenzbetrieb (66 Prozent). Darauf aufbauend planen 42 Prozent der Unternehmen gezielte Investitionen für mehr Wachstum und setzen dabei auf technische Innovationen, um nach der Corona-Pandemie durchstarten zu können. 

Weitere Zahlen & Fakten zum Arbeitsplatz der Zukunft in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Unisys

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Alle Kommentare [2]

  1. Spannende Studie! Das ist interessant das mal so in Zahlen zu lesen! Meiner Meinung nach macht es die Mischung: die Hälfte der Woche im Büro, die andere Hälfte im Homeoffice. So ist es ja jetzt auch in einigen Unternehmen, um die Mitarbeiter aufzuteilen und Kontakte zu reduzieren. Und da wird ja deutlich, dass es in den allermeisten Fällen funktioniert. Ich finde, das sollte auch nach Ende des Lockdowns und der Coronapandemie alles wesentlich lockerer gesehen werden. Wenn es nicht funktioniert wird man das an den Ergebnissen des Mitarbeiters merken und kann ja einschreiten. Und durch das viele Homeoffice in der Pandemie haben sich jetzt sowieso so viele bereits in das Arbeitsleben im Homeoffice eingefunden und es gibt zahlreiche Tipps für erfolgreiches Homeoffice im Internet. Ich sehe da persönlich absolut keine Probleme.
    LG Michael

  2. @Michael Niedermaier: Danke für den Kommentar. Die Probleme sind vermutlich vor allem psychologischer Natur – aber sobald hier Unternehmen Erfahrung sammeln, sehen sie, wie gut das eigentlich funktioniert. Ich würde denken, dass es sich letztlich in einem Mischmodell einpendelt – so wie Sie es ja auch skizzieren.