Digitaler Arbeitsplatz: Mitarbeiter in Produktion oder mit Kundenkontakt oft außen vor

Der digitale Arbeitsplatz für alle ist noch in weiter Ferne: Vor allem hierzulande dominieren traditionelle Kommunikationsformen wie E-Mail und Telefon.

Die Homeoffice-Pflicht und hybrides Arbeiten infolge der Corona-Pandemie sorgen zwar für die Digitalisierung der Kommunikation, allerdings hauptsächlich bei Büromitarbeitern.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Weltweit sind 80 Prozent der Belegschaft an sogenannten Frontline Workern, die in persönlichem Kundenkontakt stehen oder in der Produktion arbeiten, von digitalen Unternehmenskanälen abgeschnitten.

Zwar haben Unternehmen dieses Problem erkannt, doch bei der Umsetzung hinken sie deutlich hinter ihrem eigenen Anspruch hinterher. Demnach kommen in der Kommunikation nach wie vor klassische Kanäle zum Einsatz. So nutzen 68 Prozent der Führungskräfte E-Mails und 60 Prozent das Telefon, um Frontline Worker zu erreichen.

Das sind die zentralen Befunde einer Studie des Marktforschungsunternehmens Techconsult im Auftrag der Unternehmensberatung Campana & Schott unter 300 Führungskräften in Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Erst mit deutlichem Abstand folgen Intranet (41 Prozent), Collaboration-Tools (30 Prozent) oder Mitarbeiter-Apps (25 Prozent). Vor allem Deutschland zeigt sich hier traditionell (E-Mail: 76,0 Prozent, Telefon: 65,0 Prozent) im Vergleich zur Schweiz (E-Mail: 62,0 Prozent, Telefon: 54,0 Prozent) oder Frankreich (E-Mail: 66,0 Prozent, Telefon: 61,0 Prozent).

Die wichtigsten Gründe, warum Unternehmen die Integration aller Mitarbeiter in den digitalen Arbeitsplatz noch nicht realisiert haben, sind laut der Umfrage bei einem Drittel der Befragten zu hohe Kosten (34 Prozent), unzureichende IT-Infrastruktur (30 Prozent), ungeeignete Software (29 Prozent) und geringe Kenntnisse der Mitarbeitenden (26 Prozent).

Ein Ansatzpunkt zur Überwindung dieser Hürden kann die Nutzung von privaten Geräten sein. Erfahrungsgemäß möchten viele Mitarbeitende ihre Smartphones oder Tablets für dienstliche Zwecke verwenden. Diese entsprechen den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen – außerdem müssen sie dann nur ein Gerät einsetzen.

Allerdings ist diese Option in Deutschland bislang wenig verbreitet: Nur jeder fünfte Frontline Worker nutzt sein privates Endgerät am Arbeitsplatz – Neudeutsch „Bring Your Own Device“ (BYOD) genannt. In der Schweiz hingegen ist es jeder Vierte, in Frankreich sogar jeder Dritte.

Weitere Zahlen & Fakten zum digitalen Arbeitsplatz für alle in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Campana & Schott

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