4 von 10 Beschäftige bis 5 Stunden pro Woche in Videocalls – sogar ein Viertel bis 10 Stunden

Der anfängliche Enthusiasmus in vielen Firmen, mit Videokonferenzen eine Alternative zu physischen Meetings zu haben, weicht langsam der Resignation.

Während der Corona-Pandemie haben sich Videokonferenzen sehr schnell als Hauptkommunikationsmittel in Unternehmen etabliert. So verbringen immerhin 40 Prozent der Büroangestellten in Deutschland bis zu fünf Stunden pro Woche in Videocalls – unabhängig davon, mit wem und mit wie vielen Teilnehmern.

Bei einem Viertel beläuft sich diese Zeit sogar auf fünf bis zehn Stunden oder sogar mehr (23 Prozent). Das sind die zentralen Befunde einer aktuellen Studie des australischen Anbieters von Collaboration-Software Atlassian, der unter anderem das bekannte Tool Trello im Portfolio hat.

Bei der Frage, wofür sie Videocalls nutzen, geben 84 Prozent der befragten Büroangestellten an, ihre Videokonferenzzeit in dienstlichen Besprechungen zu verbringen. 49 Prozent der Befragten nutzen diese Zeit außerdem für informelle Kommunikation untereinander. Darüber hinaus finden Trainings und Schulungen (44 Prozent) sowie Planungsprozesse (43 Prozent) via Videocalls statt.

Dabei zeigt sich jedoch, dass der anfängliche Enthusiasmus, eine Alternative zu physischen Meetings zu haben, langsam der Resignation weicht. 60 Prozent der Befragten halten Videocalls weiterhin zwar für notwendig, doch empfinden einige Mitarbeiter die virtuellen Meetings in der Regel als langwierig (16 Prozent) oder sogar zu lang (20 Prozent). Außerdem sind sie der Meinung, dass sie viel zu häufig stattfinden (15 Prozent) und von den Inhalten her nicht optimiert genug sind.

Ein beträchtlicher Anteil der Mitarbeiter hält Videokonferenzen für unproduktiv: 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie bis zu 30 Prozent der Zeit, die sie in Videokonferenzen verbringen, effizienter nutzen könnten – bei 18 Prozent sind es sogar bis zu 50 Prozent der Zeit, die sie in Videokonferenzen verbringen und bei 7 Prozent sogar mehr als die Hälfte.

Die Umfrage zeigt, dass Mitarbeiter mittlerweile auf Tools jenseits der Videokonferenzen angewiesen sind und sich diese auch explizit wünschen. So gibt jeder fünfte Befragten an, dass die Anschaffung von Wissensmanagement-Lösungen die digitale Zusammenarbeit im Team stärken kann (20 Prozent). 15 Prozent glauben, dass die Implementierung von Projektmanagement-Tool den gleichen Effekt haben würde. Weitere 14 Prozent wünschen sich ein soziales Intranet oder Instant Messaging Tool für eine flüssige interne Kommunikation jenseits der Videocalls.

Die Mehrheit der Beschäftigten legt dabei besonders großen Wert darauf, dass IT-Tools benutzerfreundlich (71 Prozent), sicher (60 Prozent) und flexibel (49 Prozent) sind. Außerdem sollten sie über Funktionen verfügen, die eine bessere digitale Zusammenarbeit ermöglichen (29 Prozent). Knapp Hälfte der Angestellten nutzt am Arbeitsplatz bis zu drei verschiedene Lösungen für Kollaboration, Projektmanagement und Kommunikation (47 Prozent). Jeder Fünfte hat dafür sogar zwischen vier bis zehn unterschiedliche Tools im Einsatz (21 Prozent).

Die wichtigsten Ergebnisse der Collaboration-Studie zusammengefasst in der folgenden Infografik:

Quelle. Atlassian

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Alle Kommentare [1]

  1. Ich halte Meetings vor Ort nicht sehr viel konstitutiver. Was ich mich schon untätig da gelangweilt habe…
    Virtuell kann ich einfacher was nebenbei machen und die Zeit besser nutzen. Gerade wenn eh keine Kameras an sind.
    Ich meine das Problem sind nicht die Form und Tools, sondern die Leute die alles organisieren. Die sind zu ungeschult bzw. haben entsprechend Motivation sich so zu verhalten.