21 Prozent der Mitarbeiter am Arbeitsplatz überwacht – für 30 Prozent Kündigungsgrund

Fast zwei Drittel der Mitarbeiter in kleinen und mittelständischen Firmen fühlen sich unter Druck gesetzt, der eigenen Überwachung zuzustimmen.

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen im vergangenen und diesem Jahr vor völlig neue Herausforderungen gestellt: Weil viele Mitarbeiter erstmalig im großen Stil von zu Hause arbeiten, suchen Manager nach neuen Wegen, um die tägliche Arbeit ihrer Mitarbeiter im Auge zu behalten.

Eine Lösung ist sogenannte Mitarbeiterüberwachungssoftware: Mit diesen Anwendugen können Arbeitgeber detailliert verfolgen und überwachen, was ihre Mitarbeiter tun. Die Such- und Vergleichsplattform für Unternehmenssoftware GetApp hat den Einsatz und die Akzeptanz von Überwachungssoftware in kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland untersucht.

Demnach wird immerhin bereits jeder fünfte Mitarbeiter aus KMU am Arbeitsplatz überwacht (21 Prozent). Damit nicht genug: Mitarbeiter fühlen sich vielfach unter Druck gesetzt, der eigen Überwachung zuzustimmen: Fast zwei Drittel der Befragten gaben dies an (63 Prozent).

11 Prozent der KMU-Beschäftigten sagen, dass die Überwachung mit dem Ausbruch der Corona-Krise begonnen hat. Folglich hat sich die Nutzung von Tools zur Mitarbeiterüberwachung im Vergleich zum Status vor der Pandemie glatt verdoppelt.

Grundsätzlich bewerten viele Beschäftigte das Thema sehr kritisch: In Unternehmen ohne Mitarbeiterüberwachung wäre die Einführung solcher Maßnahmen für 30 Prozent der Mitarbeiter ein Grund, das Unternehmen zu wechseln.

Zudem führt der Einsatz von Mitarbeiter-Monitoring-Software bei fast jedem zweiten Befragten dazu, dass sie sich weniger motiviert bei der Arbeit fühlen (45 Prozent). 55 Prozent gaben überdies an, dass sich ihre Arbeitsmoral verschlechtert hätte.

Die fünf größten Bedenken zur Mitarbeiterüberwachung:

  • Eindringen in die Privatsphäre: 58 Prozent
  • Negative Auswirkungen auf das Vertrauen: 54 Prozent
  • Mehr Stress für das Personal: 44 Prozent
  • Negative Auswirkungen auf die Arbeitsmoral: 42 Prozent
  • Bedenken bezüglich Datenschutzregeln: 41 Prozent

Insgesamt zeigt die Befragung, dass Mitarbeiter geringes Vertrauen in das eigene Unternehmen haben: So traut fast jeder zweite Beschäftigte seiner Firma zu, gegen Gesetze zu verstoßen, um Angestellte am Arbeitsplatz zu überwachen (47 Prozent).

Umgekehrt erleben Arbeitgeber durch die Krise vermehrt Druck, ihr Personal im Home-Office zu kontrollieren. Das ist jedoch gar nicht notwendig: Neun von zehn im Home-Office arbeitenden Angestellten geben an, zu Hause produktiver (32 Prozent) oder gleich produktiv (55 Prozent) wie im Büro zu arbeiten. Lediglich 13 Prozent geben an, zu Hause weniger produktiv zu sein.

Weitere Zahlen & Fakten zur Überwachung von Mitarbeitern in Deutschland in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: GetApp

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