Mein Rant am Morgen: Irgendwann dürfte der Rückstand durch analoge Amtsstuben auf die Wirtschaft durchschlagen, etwa weil Anträge von Unternehmen zu langsam bearbeitet werden. Die digitale Transformation sollte daher auch in der Verwaltung ganz oben auf der Tagesordnung stehen.

Ich habe ja schon mehrfach hier im Blog thematisiert, dass die Corona-Pandemie trotz aller negativen Auswirkungen auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt: Sie fungiert als Katalysator für die digitale Transformation in Deutschland.

Denn fast alle deutschen Unternehmen mussten ihre internen Abläufe – zumnindest da wo möglich – quasi im Hauruck-Verfahren und über Nacht auf virtuelle Prozesse, digitale Teamarbeit und Videokonferenzen umstellen.

Was, wie sich heute im Rückblick nach mehr als drei Monaten zeigt, besser funktioniert hat als viele zunächst befürchtet hatten. Mehr noch: Auch das bei vielen Firmen lange Zeit verpönte Home Office gehört mittlerweile überall zum Alltag – und dürfte auch in Nach-Corona-Zeiten zum „New Normal“ avancieren.

In einem Bereich der deutschen Gesellschaft sucht man dieses neue Normal hingegen vergebens: In den deutschen Ämtern und Behörden. Dabei wäre ein ordentlicher Digitalisierungsschub hier noch notwendiger als bei Unternehmen.

Doch weit gefehlt: Wie erst kürzlich eine Studie gezeigt hat, verfügen immer noch neun von zehn Behörden in Deutschland über keinerlei Digitalisisierungsstrategie. Anders ausgedrückt: Bis digitale Verwaltungsabläufe hierzulande durchgängig möglich sein werden, dürfte noch etliche Jahre in Land gehen.

Zeit, die Deutschland im internationalen Maßstab gegenüber Vorreitern wie etwa Estland immer weiter zurückfallen lässt. Mehr noch: Irgendwann dürfte der Rückstand durch analoge Amtsstuben auf die Wirtschaft durchschlagen, etwa weil Anträge von Unternehmen wegen fehlender Digitalisierung zu langsam bearbeitet werden.

Die digitale Transformation sollte daher auch in der Verwaltung ganz oben auf der Tagesordnung stehen!

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