Mein Rant am Morgen: Facebook ignoriert seine einzelnen Nutzer völlig, wie ich selber mit der Funktion „Personen, die du kennen könntest“ feststellen musste. Kundenwünsche, die eigentlich bei jedem Unternehmen im Mittelpunkt stehen sollten, sind der Zuckerberg-Company offensichtlich völlig Schnuppe.
Um das weltgrößte soziale Netzwerk ranken sich diverse Mythen: So heißt es immer wieder mal, Facebook höre heimlich die Smartphone-Mikros ab, um auf der Plattform abhängig vom gesprochenen Kontext Werbung einzublenden. Zwar gibt es Indizien dafür – aber entsprechende Tests von Unabhängigen verliefen bisher stets unauffällig.
Ich selber bin jetzt über eine tatsächliche, aber bisher wenig beachtete Handlungsweise des US-Konzerns gestolpert, die mich weitgehend sprachlos zurück lässt: Denn die Zuckerberg-Company entscheidet mehr oder weniger nach Gutsherrenart, welcher Nutzer welche Funktion nutzen kann – und wer nicht. Beeinflussen kann der User das nicht.
So ist mir vor einigen Monaten aufgefallen, dass mir Facebook keine „Personen, die du kennen könntest“ mehr anzeigt. Unter dieser Funktion schlägt das weltgrößte soziale Netzwerk vor allem Menschen vor, mit denen man gemeinsame Freunde hat, die aus derselben Stadt oder dem gleichen Job-Umfeld stammen. So will Facebook die weitere Vernetzung untereinander befeuern.
Eine sinnvolle Funktion, die ich gerne privat genutzt habe, um alte Freunde oder neue Bekannte hinzuzufügen. Nachdem ich lange vergeblich nach dem Grund für das Verschwinden jenes Features gesucht hatte, habe ich mich Ende des vergangenen Jahres direkt an Facebook gewendet.
Nach mehreren Monaten hat sich das Unternehmen kürzlich bei mir zurückgemeldet. Der Grund sei, dass ich mit einem sogenannten „Hold-out“ belegt sei, so ein Facebook-Sprecher. Damit meint der Social-Media-Gigant einzelne Nutzer, die bestimmte Funktionen im Alltagsbetrieb nicht „sehen“. Diese würden dann mit jenen verglichen, die nicht unter jenem Bann litten.
Auf meine Nachfrage, wie ich die „Personen, die du kennen könntest“-Funktion denn wiedererlangen könne, da sie mir wichtig sei und ich sie häufig genutzt hätte, antwortete der Sprecher nur achselzuckend: „Da kann ich nichts machen – ich weiß auch nicht, ob das Hold-out zeitlich begrenzt ist oder nicht.“
Anders ausgedrückt: Ob ich die von mir gewünschte und geschätzte Funktion jemals wieder bekomme, ist unklar, und es gibt angeblich auch sonst keinen Ausweg aus dem Dilemma. Außer natürlich, das Konto zu löschen und als User komplett neu zu starten, was letztlich Irrsinn und völlig unpraktikabel ist.
Die Geschichte zeigt: Facebook ignoriert seine einzelnen Nutzer also völlig. Kundenwünsche, die eigentlich bei jedem Unternehmen im Mittelpunkt stehen sollten, sind der Zuckerberg-Company ganz offensichtlich völlig Schnuppe – weil es keine Alternative gibt. Facebook zeigt damit letztlich seine hässliche Fratze als Quasi-Monopolist im Bereich Social Media!
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