Krokers RAM: Mit dem Telekom-Bann schwappt die Huawei-Schockwelle final nach Deutschland

Mein Rant am Morgen: Die Deutsche Telekom will chinesische Komponenten in den kommenden zwei Jahren aus ihrem Netzwerk werfen. Nun wird’s ernst für Huawei, weil der Schritt Vorbildcharakter für anderes Telcos haben dürfte.

Schon im Frühjahr hatte ich hier im Blog über die Schockwellen geschrieben, die der Huawei-Bann in den USA bis nach Deutschland schwappen lässt. Seit dieser Woche weiß man: Sie ist tatsächlich in Deutschland angekommen.

Wie meine WirtschaftsWoche-Kollegen Jürgen Berke und Silke Wettach am Mittwoch exklusiv berichteten, will die Deutsche Telekom binnen zwei auf Huawei im Kernnetz verzichten. Der Bonner Konzern reagiere damit auf die anhaltenden Diskussionen um Sicherheitsrisiken durch den chinesischen Mobilfunkausrüster.

Schon im Frühjahr überprüften andere Unternehmen wie etwa der deutsche Halbleiterkonzern Infineon, welche in den USA gefertigte Chips sie durch an anderen Standorten gefertigte Bauteile sie ersetzen können. Dadurch wollten die Münchner vermeiden, unter die US-Kontrolle zu fallen, wie wir seinerzeit in einer größeren Geschichte in der aktuellen WirtschaftsWoche berichteten.

Sollte die Telekom ihr von einem Insider berichtetes Vorhaben umsetzen, wird’s aber wirklich ernst für Huawei: Denn wenn der größte Telekommunikationskonzern Europas die Chinesen tatsächlich aus der eigenen Netzwerk-Infrastruktur schmeißt, dürfte dies Signalwirkung für andere Telcos haben. Zugleich senden die Bonner wichtige Signale an die US-Behörden, um diese für den Sprint-Deal milde zu stimmen.

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