Intel gegen AMD im Gigahertz-Rennen: Die Prozessor-Geschichte seit dem Pentium 1993

Vom 60-Megahertz-Chip im Jahre 1993 haben die Halbleiterkonzerne nur sieben Jahre zum Überschreiten der 1-Gigahertz-Schwelle benötigt.

Mal wieder etwas PC- und IT-Geschichte. Vielen, die wie ich im PC-Zeitalter der achtziger und neunziger Jahre groß geworden sind, ist der Begriff gewiss noch geläufig: Die Rede ist vom Gigahertz-Rennen, einem jahrelangen Wettstreit der beiden Prozessorhersteller Intel und AMD.

Dabei motzten die Hableiterkonzerne ihre Chips regelmäßig weiter auf und übertrumpften sich gegenseitig mit immer neuen Rekorden bei der Taktfrequenz. Die war zwar oft nur eine reine Marketingmasche – ob ein Computer damit wirklich schneller war, stand auf einem ganz anderen Blatt.

Den Kunden gefiel’s dennoch, konnte er „seinen“ Rechner dank Megahertz- und später Gigahertz-Angabe doch mit einer griffigen Zahl einordnen. Ich selber erinnere mich noch, dass mein allererster PC aus dem Jahre 1987 von einem 286er-Intel-Chip mit einer Taktrate von 16 MHz angetrieben wurde.

Der Wettstreit zwischen Intel und AMD gipfelte im Gigahertz-Rennen 

Der Cloud-Anbieter ProfitBricks aus Berlin hat in einer sehenswerten Infografik einen Teil des Intel-AMD-Wettstreits zusammengefasst, und zwar beginnend mit dem im Jahr 1993 erstmals vorgestellten Pentium-Prozessor von Intel. Damals lag die Taktfrequenz erst bei vergleichsweise beschaulichen 60 MHz.

Bis zum Überschreiten der GHz-Marke – also einer Beschleunigung um den Faktor 16 – dauerte es nur sieben Jahre: Zur Jahrtausendwende hatte zunächst AMD mit seinem Athlon und kurz darauf Intel mit einem Pentium III die ersten Prozessoren mit Frequenzen jenseits der ein-Gigahertz-Schwelle vorgestellt.

Weitere interessante Infos zur Prozessor-Geschichte bis zu Vier-Kern- (Quad-Core) und Multi-Core-Chips der jüngeren Vergangenheit gibt’s in der Infografik:

Quelle: ProfitBricks

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Alle Kommentare [2]

  1. Ich denke, dass alerdings derzeit das Taktfrequenz-Rennen bei den beide großen Prozessorhersteller Intel und neulich bei AMD in Hintergrund geraten ist. Vor allem wegen den stark gestiegenen Stromverbrauch. Damals spielte (schlechte) Effizient höchstens eine Nebenrolle, denn der Stromverbrauch ganz bestimmt vernachlässigbar war und zudem waren damals die Stromkosten erheblich niedrig gewesen als heute. Für mich ist auch Performance wesentlich wichtiger. Was bringt denn ein Prozessor mit seine großen Gigaherzangabe 16-Kerne x 5Ghz, wenn ein Vierkernprozessor mit 3,5Ghz immer noch schneller ist? Angepasste und systemnahe Software (Schnittstellen) wie Mantle sind auch von entscheidender Bedeutung.

  2. @Kanal Gilani: Dass Strom-Effizienz die reine Gigahertz-Fokussierung abgelöst hat, ist richtig. Handelt sich hier ja um eine historische Betrachtung – und da stand lange eben die Taktfrequenz im Mittelpunkt. Die gesamte Mehrkern-Thematik entstammt immerhin genau dem Ziel, die Leistung zu steigern, ohne gleichzeitig auch den Energieverbrauch immer weiter nach oben zu treiben.