Samsung – auf dem Weg zur Welt-Dominanz

Der Elektronikgigant stürmt von Erfolg zu Erfolg. Als größte Achillesverse könnte sich indes gerade das strikte interne Managementregime erweisen, das Samsung bisher an die Spitze katalputiert hat.

Ende vergangener Woche hat Samsung seine Zahlen fürs vierte Quartal 2012 veröffentlicht und erneut Rekorde gebrochen. Demnach setzte der südkoreanische Elektronikgigant im Weihnachtsquartal umgerechnet 38,9 Milliarden Euro knapp ein Fünftel mehr um als im Jahr davor. Der Nettogewinn kletterte gar um 76 Prozent auf fast fünf Milliarden Euro.

Hauptantriebsmotor der Koreaner war einmal mehr das Geschäft mit den Erfolgssmartphones rund um die Galaxy-Familie. Rund 63 Millionen Smartphones soll Samsung laut Marktbeobachtern im Weihnachtsgeschäft unter die Leute gebracht haben (das Unternehmen veröffentlicht keine eigenen Zahlen). Erzrivale Apple konnte im gleichen Zeitraum 47,3 Millionen iPhones verkaufen.

Quelle: Fortune.com

Die Zahlen untermauern einmal mehr den Anspruch von Samsung auf die Führungsrolle in den unterschiedlichen Märkten, in denen die Koreaner unterwegs sind. Im Smartphone-Geschäft ist ihnen das laut eines „Fortune“-Beitrags mit zuletzt rund 28 Prozent Marktanteil geglückt; Apple liegt mit rund 20 Prozent dahinter; der einstige Primus Nokia ist mit rund fünf Prozent weit abgeschlagen.

Die Südkoreaner verdanken ihren rasanten Aufstieg an die Weltspitze einem rigorosen Kurs: Egal ob Smartphones, Flachbild-Fernseher oder Haushaltsgeräte – Samsung flutet die Märkte ständig mit neuen Geräten und drängt so die Konkurrenz mit schierer Masse an die Wand.

Gleichzeitig regiert intern ein Managementregime mit Zwang zu Gehorsam und absoluter Kontrolle – die vielleicht größte Achillesferse von Samsung, wie die „WirtschaftsWoche“ bereits in einer großen Geschichte Ende Dezember analysiert hat.



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Alle Kommentare [7]

  1. Wenn Samsung erst mal die Welt dominiert, werden wir voller Nostalgie von der Apple-Weltdominanz reminiszieren.

  2. ‚Gleichzeitig regiert intern ein Managementregime mit Zwang zu Gehorsam und absoluter Kontrolle‘

    Interessant, wie sehr sich demnach die beiden Smartphone Spitzenreiter ähneln würden.

  3. @Henning Brune, Christian Deysson: Interessante Gedanken jeweils von Ihnen. Denke aber, der interne Hauptunterschiede zwischen Samsung und Apple ist sowas wie Verschwiegenheit, aber Innovationskultur bei Apple, während bei Samsung noch eher sowas wie „absolutes Kadavergehorsam“ vorherrscht. Zudem ist die Frage, welches „Regime“ dann weiter trägt, sprich: Kommen wir wirklich dereinst soweit, voller Nostalgie an Apple zu denken… ;-)?!

  4. @Michael Kroker: Bei der Geschwindigkeit, mit der Samsung neue Geräte oder gleich ganze Geräteklassen (‚Phablets‘) entwickelt und dem sehr kreativen Umgang mit Android würde ich glaube ich keinen großen Unterschied in der Innovationskraft bzw. Innovationskultur sehen.

    Vielleicht ist es eher ein Unterschied, den man zwischen einem eventuellen Kadavergehorsam bei Samsung und einer internen ‚Diktatur‘ bei Apple, bei der einzelne Leute an der Spitze (früher Jobs, immer schon Ive) ihren eigenen Stempel auf alle Produkte aufdrücken, sehen kann.

  5. „Phablets“! – ARRGHH!! Wenigstens hat Apple bei der Nomenklatur ein besseres Händchen. 

  6. @Henning Brune: Was die menschenverachtende interne Diktatur bei Apple angeht, so hast Du natürlich völlig Recht. 

  7. Für mich liegt der Erfolg bei der Smartphonesparte vor allem in dem Android Betriebssystem. Andorid besticht mit einem relativ offenen Betriebssystem welches Samsung geschickt anpasst. Ich glaube das war auch für LG der Faktor, warum Sie beim Smartphonegeschäft aufschließen konnten. Samsung diktiert kurze Produktlebenszyklen und scheint damit erfolgreich zu sein. Die Hierachie erledigt den Rest…