Google+: Erfolgreich in Schwellenländern, unpopulär in den USA und Deutschland

Mehr als jeder dritte Internetnutzer in Indien ist aktiv im sozialen Netzwerk von Google – hierzulande beträgt der Anteil gerade mal vier Prozent.

Vor einem Monat hat Vic Gundotra, beim US-Internetriesen für Google+ verantwortlich, die aktuellste Nutzungszahl verkündet: Demnach hat das soziale Netzwerk aus dem Hause Google aktuell 400 Millionen Mitglieder. Die Beliebtheit von Google+ schwankt jedoch je nach Weltregion stark, wie eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie von GlobalWebIndex zeigt.

Demnach ist der Facebook-Rivale mit Anteilen oberhalb von 25 Prozent aller Internetnutzer vor allem in Schwellenländern wie den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China populär. Unangefochtener Spitzenreiter ist der Subkontinent, wo mit 38 Prozent mehr als jeder dritte Internet-Surfer auf Google+ aktiv ist:

Quelle: Statista/GlobalWebIndex

In den USA verzeichnet Google+ dagegen nur mäßiges Interesse: So gibt es im Heimatmarkt des Internet-Giganten gerade mal 14 Millionen regelmäßige Plusser – also Surfer, die sich mindestens ein Mal im Monat dort einloggen. Das entspricht bescheidenen sechs Prozent aller Internetnutzer.

Noch unpopulärer ist Google+ hierzulande: Laut GlobalWebIndex kommt der Facebook-Gegenentwurf in Deutschland auf 2,1 Millionen regelmäßige User – oder umgerechnet vier Prozent der hiesigen Netzbevölkerung.

Quelle: eMarketer/GlobalWebIndex

Verwandte Artikel:

Aktuelle Nutzungszahlen: Dreht sich gerade der Wind bei Google+?

Constanze Kurz über Google+: “Gähnende Leere und Langeweile”

Twitter startet Aufholjagd in Deutschland: Plus 37 Prozent in einem Jahr

Noch einmal: Google+ auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

Google+ wächst – und kommt dennoch nicht richtig in Fahrt

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Alle Kommentare [12]

  1. Interessante Studie. Immerhin ist Google+, obwohl es deutlich jünger ist, in einigen Belangen schon halb so groß wie Facebook: Beispielsweise gut 20% der weltweiten Internet-User verwenden G+ gegenüber 40% bei Facebook.
    Auch bei der „mobile only“ Nutzung sieht es gut aus: 36 Millionen bei Google+ gegenüber 28 Millionen bei Facebook.
    Auch wenn Deutschland noch nachhinkt…

  2. @Petra Ristow: Wer? Ich? Wieso? Siehe Links und Quellenhinweise: Stammen von September 2012. Also der vergangene Monat. Wüsste nicht, was noch aktueller sein sollte.

  3. Das stimmt schon alles, aber die zugrunde liegenden Zahlen sind aus Q2/2012. In der Zwischenzeit hat sich aber viel getan.

  4. Steht doch unten in der Grafik Q2 – 2012….
    Und die Zahlen hatten wir eindeutig schon in den vergangenen Monaten wiedergekäut

  5. Nein, da ist GAR NIX wiedergekäut. Denn vor dem 9.10. waren die Zahlen gar nicht öffentlich verfügbar (besagte GlobalWebIndex-Studie muss käuflich erworben werden). Und der auf den Zahlen basierende Statista-Chart stammt vom 10.10. – ist also eine Woche alt (https://de.statista.com/themen/651/google/infografik/646/anteil-der-internetnutzer-die-google%2B-aktiv-nutzen/).

    Davon ab: Ja, in der Zwischenzeit hat sich gewiss einiges getan. Glaube aber kaum, dass sich die relativen Tendenzen (also die Positionen der einzelnen Länder) so dramatisch verändert haben seitdem.

  6. Also dafür das Google+ vor kurzem noch als Geisterstadt bezeichnet wurde, hat sich doch einiges getan 🙂 Und in solch bevölkerungsreichen Ländern wie China, Russland, Indien oder Brasilien extrem populär zu sein, finde ich ziemlich klasse. Auch in Deutschland entwickelt sich G+ sehr postiv u hat laut Comscore (August) mehr Besucher auf der Website als beispielsweise Twitter. Für ein so junges Produkt wie G+ es ist, ist das doch ganz ordentlich. Auch was die Nutzerzufriedenheit angeht, hat G+ die Nase vorn. Das wurde ja kürzlich sogar im Rahmen des Verbraucherreports American Customer Satisfaction Index bestätigt, wo G+ auf Platz 1 lag u alle anderen (Facebook, Twitter etc) deutlich hinter sich lassen konnte. Besonders positiv bewerten unsere Nutzer, dass G+ (im Gegensatz zu anderen) auf störende Werbung verzichtet. Zudem trauen sie Google Plus mehr Kompetenz in Sachen Datenschutz zu.
    Wir sind – wie schon ein paar mal erwähnt – auf einem sehr guten Weg u es geht weiter nach vorn. 🙂

  7. Prima – sag mal: Würdest Du also auch sagen, dass Twitter in Deutschland unpopulär ist? Muss ja so sein, weil Twitter in DE in der Nutzung ja noch hinter G+ liegt…
    Ich denke zwar, dass Twitter (wie auch G+) in DE noch nicht im Mainstream angekommen sind (was ja teilweise sogar ganz gut ist ) aber ich würde nicht behaupten, dass die Dienste unpopulär sind…. Naja, Interpretatonssache :-)

  8. Das schreibe ich ja quasi ständig, dass Twitter in D. unpopulär ist (im internationalen Vergleich), siehe etwa hier: https://blog.wiwo.de/look-at-it/2012/07/25/twitter-europakarte-deutschland-immer-noch-weit-abgeschlagen/ Und dass Twitter „sogar“ hinter G+ liegt, ist mir ebenfalls nicht verborgen geblieben… https://blog.wiwo.de/look-at-it/2012/10/01/soziale-netzwerke-in-deutschland-twitter-fallt-hinter-google-zuruck/ Oder nenne es so, wie Du sagst: Eben noch nicht im Mainstream angekommen.

  9. Unpopulär sind Dienste wie Twitter und Google+ sicher nicht in Deutschland, fast ein jeder kennt Sie, aber nur wenige nutzen Sie. Was ich bei Twitter auch vollkommen in Ordnung finde, dieser Short Message Dienst besteht für mich immernoch zum größten Teil aus unwichtigem Gerede ala „Bin ma aufm Klo“ und spammy Bussiness Geblubere. Google+ hingegen finde ich sehr brauchbar, wobei die aktiven auch hier eher aus dem Businesssektor kommen. Durch die verschiedenen Circles lassen sich aber mit ein und dem selben Account locker real life Freunde und Businesskontakte unter einen Hut bringen, geht bei Facebook zwar auch, aber nicht so elegant und einfach. Der Tag an dem Facebook irgendwann mal wieder uninteressant und langweilig wird, wird schon kommen, das war irgendwie bei allen Communitys so, in denen ich mich seit mittlerweile rund 14 Jahren bewege und bewegt habe. Mal schauen ob sich Google+ die Krone des momentan angesagten Netzwerkes aufsetzen kann, oder ob es bis dahin andere equivalente Lösungen gibt, die die Gunst der User erhält.