4 von 5 Berufstätigen in Deutschland zweifeln an ihren digitalen Fähigkeiten

Der Vergleich zum Spitzenreiter Indien offenbart eine eklatante Lücke – dort fühlen sich drei Viertel gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.

Die digitale Transformation ändert Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen in praktisch allen Branchen rund um den Erdball. Bleibt die Frage: Sind die Menschen in Deutschland und im Rest der Welt gut gerüstet für die Digitalisierung?

Ganze 82 Prozent der Berufstätigen in Deutschland fühlen sich nicht auf die Arbeit in einer digitalen Zukunft vorbereitet – mit 76 Prozent sieht es global allerdings nicht viel besser aus. Die Konsequenz, die die Befragten aus dieser Feststellung ziehen, fällt ernüchternd aus. Denn lediglich 17 Prozent ergreifen aktiv Maßnahmen, um dazuzulernen oder gar Schulungsprogramme zu durchlaufen.

Das ist der zentrale Befund einer Umfrage des amerikanischen SAP-Rivalen Salesforce, für die weltweit mehr als 23.500 Berufstätige, davon 1030 aus Deutschland, zu ihren digitalen Kompetenzen befragt wurden. Wichtig zur Einordnung der Zahlen: Alle Ergebnisse der Studie basieren auf der Selbsteinschätzung der Teilnehmer.

Der Blick über den Tellerrand Richtung Indien, dem Spitzenreiter nach Befragungswerten, offenbart hier eine eklatante Lücke: Satte drei Viertel der Befragten auf dem Subkontinent fühlen sich heute für einen digital geprägten Arbeitsplatz gerüstet; sieben von zehn Beschäftigten lernen aktiv neue digitale Fähigkeiten – die Zahlen sind damit viermal höher als in Deutschland.

Doch welcher Fertigkeiten bedarf es in einem immer stärker digitalisierten beruflichen Umfeld? Die Momentaufnahme zeigt: Beschäftigte in Deutschland sind nach eigener Auffassung am versiertesten im Umgang mit Tools zur digitalen Zusammenarbeit: 64 Prozent der Befragten bescheinigen sich hier ein mittleres bis fortgeschrittenes Niveau.

Ein ähnlicher Anteil, 60 Prozent, gibt an, digitale Verwaltungsanwendungen zu beherrschen. Lediglich ein Drittel sieht sich bei Technologien für Verschlüsselung und Cybersicherheit eher fest im Sattel (34 Prozent).

Abhilfe schaffen kann nur die persönliche Weiterentwicklung. Während knapp die Hälfte dazulernen möchte, um die eigene Karriere im derzeitigen Beruf zu fördern (49 Prozent), zieht es ein Drittel vor, im Status quo zu verharren – also die momentane Tätigkeit fortzuführen, ohne sich weiterzubilden (33 Prozent). Nicht einmal jeder Fünfte erwägt eine Fortbildung oder Umschulung, um beim jetzigen oder einem neuen Arbeitgeber eine neue berufliche Laufbahn einzuschlagen.

Alle weiteren Zahlen & Fakten zu den digitalen Fähigkeiten der Beschäftigen rund um den Globus in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Salesforce

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