4 von 10 Deutschen sind im vergangenen Jahr zu biometrischen Sicherheitsmethoden gewechselt

Zwei Drittel der hiesigen Verbraucher halten die biometrische Authentifizierung für sicherer – die Mehrheit bevorzugt aber weiterhin Passwörter.

Erst kürzlich habe ich hier im Blog darüber berichtet, dass viele Verbraucher passwortmüde sind – und fast die Hälfte passwortlose Alternativen wünscht. Unter anderem deshalb, und durch die steigenden Cybersecurity-Risiken ist im vergangenen Jahr die Verwendung biometrischer Sicherheitsmethoden gestiegen.

Demnach haben vier von zehn Deutschen dien Schutzmechanismus eines ihrer Geräte oder Anwendungen innerhalb der vergangenen 12 Monate von einem Passwort zur biometrischen Authentifizierung umgestellt (40 Prozent). Ein Drittel hat freiwillig gewechselt (32 Prozent), 8 Prozent wechselten, weil es erforderlich war. Das ist der zentrale Befund einer kürzlich veröffentlichten Studie des zum amerikanischen IT-Analysehaus Gartner gehörenden Beratungsunternehmens Software Advice.

Wenn es um die Art der biometrischen Authentifizierung geht, sind die Nutzer am ehesten bereit, ihren Fingerabdruck mit privaten Unternehmen zu teilen (55 Prozent) oder die Gesichtserkennung zu verwenden (34 Prozent). Jeder Sechste würde zudem eine Iriserkennung verwenden (16 Prozent). Ein gutes Viertel der Befragten möchte dagegen keine ihrer biometrischen Daten mit privaten Unternehmen teilen (27 Prozent).

Zwei Drittel der Deutschen sind der Meinung, dass biometrische Technologien sicherer als Passwörter sind (68 Prozent). Nichtsdestotrotz bevorzugen sechs von zehn Befragten weiterhin die Verwendung von Passwörtern zur Identitätsüberprüfung (59 Prozent).

Zu den Hauptvorteilen biometrischer Methoden zählen die Befragten den Komfort für die Nutzer (49 Prozent), die erhöhte Sicherheit (48 Prozent) und die Tatsache, dass diese nicht vergessen werden können (41 Prozent). Vorreiter wie die Deutsche Telekom benutzen etwa die Stimmbiometrie zur Identifizierung von Kunden – siehe meine WiWo-Geschichte von Ende 2018.

Dem gegenüber stehen als größte Bedenken der Missbrauch der biometrischen Daten bei jedem Zweiten (49 Prozent), das Potenzial eines Identitätsdiebstahls (36 Prozent) und Sorgen zum Datenschutz (30 Prozent). Tatsächlich geben 70 Prozent der Teilnehmer an, dass die Verwendung von biometrischen Daten durch private Unternehmen im Bundesgesetz geregelt werden sollte.

Apple, Microsoft, Google, Facebook und Amazon sind führend in der Gesichtserkennungsforschung und bei biometrischen Technologien, allerdings gibt es starke Unterschiede beim Grad des Vertrauens in diese Unternehmen.

Während ein Drittel geringes oder kein Vertrauen in Microsoft haben (36 Prozent) und 39 Prozent geringes oder kein Vertrauen in Amazon haben, sind knapp zwei Drittel der Befragten nicht davon überzeugt, dass Facebook ihre biometrischen Daten sicher behandelt (63 Prozent).

Die wichtigsten Zahlen & Fakten rund um die Akzeptanz biometrischer Sicherheitsmethoden in Deutschland in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Software Advice

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