Verbraucher sind passwortmüde – fast die Hälfte wünscht passwortlose Alternative

Fast die Hälfte der Nutzer verwendet schwache Passwörter; knapp jeder Dritte ändert sein altes Passwort nur leicht ab – viele suchen richtige Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit.

Mit zunehmender Digitalisierung des täglichen Lebens sinkt die Geduld der Menschen bei Online-Aktivitäten. So sind Verbraucher weltweit immer weniger dazu bereit, fehlenden digitalen Komfort hinzunehmen.

Marken und Hersteller, denen es nicht gelingt, die richtige Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit zu finden, laufen Gefahr, Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. Das ist der zentrale Befund einer kürzlich veröffentlichten Studie des IT-Sicherheitsanbieters Ping Identity mit Hauptsitz in Denver, Colorado.

Demnach erwarten Verbraucher vor allem den einfachen und schnellen Zugang zu digitalen Anwendungen:

  • 77 Prozent haben schon einmal einen Online-Account gelöscht oder gar nicht erst angelegt, weil das Aufsetzen oder die Nutzung des Accounts aus unterschiedlichen Gründen nicht zufriedenstellend waren. So gaben 40 Prozent an, dass zu viele persönliche Informationen abgefragt wurden; für ein Drittel war die Eingabe der Benutzerinformationen zu zeitaufwändig (33 Prozent), und für 29 Prozent lag der Grund in zu vielen Sicherheitsstufen.
  • 56 Prozent nutzte einen Onlinedienst nicht länger, weil das Einloggen als frustrierend empfunden wurde.
  • 63 Prozent würden zu einem konkurrierenden Online-Angebot wechseln, vorausgesetzt das Identitäts- und Zugriffsmanagement funktioniert dort wesentlich einfacher.

Fast die Hälfte nutzt schwache Passwörter – die Mehrheit zieht jedoch passwortlose Log-Ins vor:

  • Knapp sechs von zehn Befragten könnten sich vorstellen, eine digitale Identifizierungsmöglichkeit zu nutzen, die persönliche Daten sicher auf dem Smartphone speichert und elektronisch zur Verfügung stellt (58 Prozent).
  • Eine Website oder App, die statt eines Passworts sichere Alternativen für den Log-in-Vorgang nutzt, würde fast die Hälfte der Befragten bevorzugen (46 Prozent).
  • Fast die Hälfte (44 Prozent) gibt zu, schwache Passwörter zu nutzen: 29 Prozent ändern ihr altes Passwort nur leicht ab, 15 Prozent verwenden das Passwort eines anderen Accounts wieder.

Mehr Transparenz und Sicherheit für persönliche Daten gewünscht:

  • Die große Mehrheit von 85 Prozent der Befragten will wissen, wie Onlinedienste ihre persönlichen Daten verwenden. Jedoch finden es 72 Prozent schwierig, diese Information zu erhalten.
  • 72 Prozent geben an, ihre Profileinstellungen manuell geändert zu haben, um ihre Privatsphäre zu schützen.
  • 60 Prozent haben aufgrund von Sicherheitsbedenken hinsichtlich ihrer persönlichen Daten bereits einen Online-Account gelöscht, 46 Prozent davon sogar mehr als einmal.

Die wichtigsten Zahlen & Fakten der Studie in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Ping Identity

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