Fast die Hälfte der Beschäftigten befürchtet, dass stationäre Handelsumsätze zu online abwandern

Der Handel kämpft aktuell an vielen Fronten mit Problemen: Drei von zehn  Handelsmitarbeitern fühlen sich aktuell überarbeitet; drei Viertel beklagen eine mangelhafte Wertschätzung ihrer Arbeit in der Corona-Pandemie.

Dass die Corona-Krise hierzulande vor allem den Online-Handel beflügelt hat, wundert angesichts von monatelangem Lock-down und Geschäftsschließungen im stationären Handel nicht: So kletterten die E-Commerce-Umsätze in Deutschland im vergangenen Jahr um satte 15 Prozent gegenüber 2019.

Entsprechend negativ ist die Stimmung im Handel: So fürchtet fast jeder zweite Beschäftigte, dass Umsätze des stationären Handels dauerhaft in den Online-Handel abwandern (46 Prozent). Das ist der zentrale Befund einer Studie, den das Innsbrucker Start-up Business Beat unter 235 Arbeitskräften aus Deutschland und Österreich durchgeführt hat. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

Demnach kämpft der Handel aktuell an vielen Fronten mit Problemen. Medial wurden die Mitarbeiter der Handelsketten oft als Helden des Alltags tituliert, die in der außergewöhnlichen Zeit besondere Leistungen erbringen mussten. Satte drei Viertel der Befragten können dieses Gefühl jedoch nicht bestätigen (74 Prozent).

Etwas mehr als ein Fünftel fühlt sich in der Gesellschaft ausreichend wertgeschätzt (22 Prozent), und sogar 16 Prozent sind der Meinung, dass sich die Wertschätzung durch die Corona-Pandemie erhöht hat. 30 Prozent der Handelsmitarbeiter fühlen sich aktuell überarbeitet.

Wie aufgeheizt manchmal die Stimmung in den Geschäften ist, zeigt auch die Tatsache, dass knapp zwei Drittel der Befragten bereits Konfliktsituationen mit Kunden erlebt haben, die sich nicht an die Schutzmaßnahmen und Hygienevorschriften halten wollten (64 Prozent). Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter fühlt sich mit den Schutzmaßnahmen sicher, 64 Prozent gaben an, dass sich die Kunden im Store sicher fühlen.

Auf die Frage „Wie oft lässt Sie Ihr Arbeitgeber testen?“ antworteten 63 Prozent, dass sie der Arbeitgeber gar nicht testen lässt. Fast ein Drittel würde sich allerdings häufigere Testungen wünschen.

Weitere Ergebnisse der Befragung:

  • 20 Prozent gaben an, dass die Maßnahmen im Großen und Ganzen handelsfreundlich sind.
  • Mehr als die Hälfte hat vom Arbeitgeber klare Vorgaben erhalten, wie man mit Kunden umgehen soll, die sich nicht an die Schutzmaßnahmen halten.
  • Fast ein Drittel gab an, dass ihr Aufwand während der Krise fair vergütet wird.

Die wichtigsten Zahlen & Fakten des Handelsbarometers von Business Beat zusammengefasst in der folgenden Infografik:

Quelle: Business Beat

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