Drei von zehn Unternehmen in Europa setzen trotz Schwächen auf Nutzername und Passwort

Zwei Drittel der europäischen Firmen planen sogar, die Verwendung von Benutzernamen und Passwörtern in Zukunft noch auszuweiten.

Die Zugangskontrolle von IT- und Cloud-Systemen mittels Username und Password rund um den Globus ist nicht totzukriegen – trotz erwiesener inhärenter Schwächen für Unternehmen wie Endnutzer.

So sehen immer noch drei von zehn Organisationen in Europa und dem Nahen Osten Benutzernamen und Passwörter als eines der wirksamsten Mittel zum Schutz des Zugangs zu ihrer IT-Infrastruktur an (29 Prozent) – zwei Jahre, nachdem der Erfinder des komplexen statischen Passworts zugegeben hat, dass diese nicht funktionieren.

Dies ist der zentrale und durchaus erschreckende Befund einer Stuide des französischen IT-Dienstleister Thales. „Kroker’s Look @ IT“ präsentiert die Ergebnisse heute exklusiv vorab.

Mehr noch: So geben sogar zwei Drittel aller Befragten an, dass ihre Organisationen planen, die Verwendung von Benutzernamen und Passwörtern in Zukunft noch auszuweiten (67 Prozent, in Deutschland 75 Prozent).

Diese anhaltende Abhängigkeit von veralteter Sicherheit besteht, obwohl im Schnitt jeder zweite IT-Leiter einräumt, dass es im Vergleich zum letzten Jahr immer einfacher wird, ihren Vorständen den Bedarf an Sicherheit zu verdeutlichen (48 Prozent, in Deutschland 47 Prozent).

Dabei betrachtet die Mehrheit der IT-Fachleute ungeschützte Infrastrukturen als eines der größten Ziele für Cyberangriffe (57 Prozent, in Deutschland 56 Prozent). Die Coronakrise hat hier bei vielen Unternehmen eine regelrechte Zwickmühle geschaffen.

Denn wegen der Viruspandemie wurden in vielen Unternehmen die Mitarbeiter ins Home Office geschickt. Fast drei Viertel der europäischen IT-Führungskräfte geben an, dass sich ihre Sicherheitsteams dadurch unter Druck gesetzt fühlen (67 Prozent, in Deutschland 51 Prozent)

Denn sie müssen den Spagat zwischen Sicherheit und Komfort für die Heimarbeiter bewältigen: Zum einen wollen sie den Benutzern einen bequemen Zugang zu Anwendungen und Cloud-Diensten ermöglichen. Dennoch muss die Sicherheit gewährleistet bleiben – ein Hinweis darauf, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre digitale Transformation und ihre Sicherheitsprioritäten in Einklang zu bringen.

Zu diesem Zweck sind praktisch alle Befragten einhellig der Meinung, dass starke Authentifizierungs- und Zugriffsmanagementlösungen die sichere Einführung der Cloud erleichtern können (96 Prozent, in Deutschland 98 Prozent). Mehr als drei Viertel gaben zudem an, dass die Mitarbeiterauthentifizierung in der Lage sein muss, den sicheren Zugang zu einer breiten Palette von Diensten zu unterstützen, einschließlich virtueller privater Netzwerke und Cloud-Anwendungen (76 Prozent).

Weitere Zahlen & Fakten rund um den sicheren Zugang zur Cloud und zum Zugangsmanagement in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Thales

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