Digitale Transformation: 6 von 10 Unternehmen treiben Prozessautomatisierung voran

Digitalisierung und Prozessverbesserungen sind nur zwei in einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern wollen – ein Ziel, das in der Corona-Krise noch wichtiger wird.

Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch mehr Effizienz ist ein Dauerthema für Unternehmen. Allerdings verstärkt sich der Druck aktuell durch die weltweite Corona-Pandemie noch weiter. So werden für viele Firmen in der aktuellen Lage Effizienzgewinne in Form von Einsparungen und Optimierungen entlang der Wertschöpfungskette noch wichtiger, um die Auswirkungen der Krise zu meistern.

Allerdings erkennt die Mehrheit der Firmen in Deutschland in der eigenen Organisation noch erhebliche Effizienzdefizite: Jedes zweite setzt auf mehr Automatisierung und bessere Produktqualität, um diese Lücken zu schließen. Zudem treiben sechs von zehn Unternehmen Digitalisierungsprojekte mit den größten Quick-Win-Aussichten sowie die Automatisierung von Prozessen voran. Das ist das zentrale Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Sopra Steria und des FAZ-Instituts.

In Zeiten von Corona fahren Entscheider zwar zunächst überwiegend auf Sicht. Frühzeitige Investitionen dürften jedoch bei der Bewältigung der Lage helfen und die operative Effizienz perspektivisch noch wichtiger werden. So war eine höhere Umsatzrendite für vier von zehn Unternehmen bereits vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie ein Ziel mit hoher Priorität (41 Prozent).

Das Personal soll beispielsweise weniger Arbeitszeit mit nicht-wertschöpfenden Aufgaben verbringen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen will die sogenannte Accountability steigern (22 Prozent). Und jeder zweite befragte Entscheider erwartet einen Automatisierungsboom, auch weil das Potenzial neuer Technologien derzeit nicht ausgeschöpft wird.

Fast drei Viertel der Unternehmen wollen in diesem Zuge ineffiziente Abläufe durch neue ablösen (71 Prozent). Jedes zweite geht hierzu methodisch auf Spurensuche, um Effizienzbremser zu beseitigen.

Digitalisierung und Prozessverbesserungen sind allerdings nur zwei in einer ganzen Reihe von Maßnahmen: Mehr als jedes zweite Unternehmen stellt seine Produkt- und Leistungspalette auf den Prüfstand. Ziel sind hier eine Vereinheitlichung und ein verstärkt modularer Aufbau; Spartensilos sollen aufgebrochen werden.

Outsourcing verliert für bestimmte Aufgaben etwas an Bedeutung. Nearshore- und Offshore-Dienstleister bleiben aber wichtig, wenn sich Alternativen wie Robotic Process Automation nicht eignen, beispielsweise beim Auslagern komplexer Prozesse und ganzer Geschäftsbereiche, die nicht Kerngeschäft sind.

Weitere Ergebnisse der Studie „Potenzialanalyse Operative Effizienz“, für die 323 Entscheider sowie Führungskräfte und Spezialisten aus verschiedenen Branchen befragt wurden, in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Sopra Steria

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