Mein Rant am Morgen: Viele Nutzer predigen bei der Privatsphäre nach außen hin Wasser, trinken im stillen Kämmerlein aber dann doch lieber Wein – indem sie aus Bequemlichkeit oder Ahnungslosigkeit Daten preisgeben.
Kurz vor den Osterferien hatte ich hier im Blog eine Studie zum Thema Cybersecurity präsentiert, die den Deutschen ein regelrechtes Datenschutz-Paradoxon attestierte: Nutzer wollen mehr Kontrolle über ihre Daten im Internet – zugleich aber keine Bequemlichkeit etwa beim Online-Shopping aufgeben.
Immer wieder ergeben Studien solch ein zwiespältiges Verhalten: Auf der einen Seite regen sich viele Verbraucher bei jedem Datenskandal von Facebook oder anderen Internet-Konzernen auf – durchaus zurecht, schließlich gehen viele Unternehmen trotz EU-Datenschutz-Grundverordnung immer noch nachlässig mit persönlichen Daten um.
Zugleich predigen viele Nutzer nach außen hin zwar Wasser, trinken aber im stillen Kämmerlein doch gerne eher Wein: Ob es die Preisgabe von Daten bei Gewinnspielen oder vermeintlichen Mega-Rabatten im Internet betrifft, oder eine grundlegene Datensparsamkeit beim Surfen oder beim Shoppen im Web – wenn es um die eigene Bequemlichkeit geht, ist schnell Schluss mit allzu großem Datenschutz.
Die Lehre daraus lautet daher: Für eine bessere Privatsphäre und mehr Datenschutz sind wir alle gefordert – indem wir zuvorderst bei uns selbst und unserem Verhalten im Internet beginnen. Denn jeder einzelne kann mit ein paar Faustregeln viel mehr tun – das ist viel effektiver, als einzig und allein auf Maßnahmen der Anbieter zu vertrauen.
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