ICQ, AIM, Skype & Co. gegen WhatsApp: Aufstieg und Fall der Instant Messenger

Die Vorläufer der mobilen Messaging-Apps sind heute fast vergessen. Dabei haben sie vor mehr als 15 Jahren die Kommunikation am PC revolutioniert.

Den aktuellen Boom von Messaging-Apps habe ich regelmäßig hier im Blog beleuchtet. In diesem Monat etwa hat Marktführer WhatsApp seinen Geburtstag gefeiert – und hat in nur fünf Jahren eine geradezu dramatische Erfolgsgeschichte hingelegt.

Inzwischen fast vergessen sind indes die altehrwürdigen Vorfahren von WhatsApp, Snapchat & Co – nämlich die so genannten Instant Messenger: Das waren kleine Programme für den PC, mit denen man direkt von Nutzer zu Nutzer chatten konnte.

Der Urahn aller Messanger war ICQ – 1996 als allererste Chat-Software auf den Markt gebracht von dem israelischen Unternehmen Mirabilis. Ich selber habe ICQ ab ca. 1997 genutzt; wenn ich mich recht entsinne, hatte ich „nur“ eine siebenstellige User-Nummer. Jene eindeutige ICQ-Identifizierungsnummer ist inzwischen neunstellig.

Mobil regiert die Welt – wieder einmal

Mirabilis wurde 1998 vom damaligen Internet-Riesen AOL geschluckt, der wiederum seit 1997 mit dem AOL Instant Messenger (AIM) den wichtigsten ICQ-Konkurrenten im Angebot hatte. Seit 2010 gehört Mirabilis dem russischen Internet-Konglomerat DST.

2003 ging schließlich Skype an den Start – der Anfang vom Ende der herkömmlichen Instant Messenger. Denn Skype bietet neben seinem Killer-Feature Internet-Telefonie auch die Möglichkeit, Text-Botschaften zu verschicken. Seit 2011 gehört Skype zu Microsoft – die Redmonder haben ihren eigenen MSN/Windows Live Messenger im vergangenen Jahr mit Skype verschmolzen.

Trotzdem ist bereits 2013 WhatsApp an Skype vorbeigezogen – mit nunmehr 600 Millionen aktiven Nutzern ist der mobile Messenger inzwischen glatt doppelt so groß wie die Microsoft-Tochter. Mobil regiert die Welt – wieder einmal.

Quelle: WhoIsHostingThis

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Alle Kommentare [2]

  1. Eigentlich brauche ich einen Tipp, eine Empfehlung oder einen Rat.
    Ich bin nicht unbedingt der ultimative Messenger- oder Skypenutzer. Ich höre mal dieses, mal jenes über die Aktualität.
    Was genau ist denn nun weg, abgemeldet, zusammengelegt?
    Woran soll ich mich orientieren?
    Welchen Messenger oder so soll ich denn nun installieren?
    Können Sie mir das Kuddelmuddel erklären?
    Mit freundlichen Grüßen
    Rita Tischbein

  2. Hallo Frau Tischbein, ich würde dazu raten, die Auswahl eines Messengers vor allem dazu abhängig zu machen, wen Sie genau erreichen wollen und welche Messenger diese Personen bereits einsetzen. Sind es vor allem Freunde und Bekannte am Smartphone, könnte es WhatsApp sein. Sind es die Kinder beim Studium im Ausland, wäre Skype für kostenlose Videotelefonate denkbar. Bringt alles aber nur was, wenn die betreffenden Leute eben jenen Dienst bereits nutzen. Viele Grüße Michael Kroker