SAP-Chefs in interner Mail: „Schließung kleinerer Standorte; betrifft drei Prozent aller Mitarbeiter“

Wie zuvor berichtet will der Software-Riese aus Walldorf rund 2000 Stellen weltweit abbauen. Die Details aus einer internen E-Mail des SAP-Managements.

WiWo-Leser wissen es seit dem vergangenen Wochenende: Der Walldorfer Software-Konzern SAP plant ein Rationalisierungsprogramm namens „Simplify & Optimize“ und will im Zuge dessen vor allem kleinere Standorte schließen. In Deutschland sollen die Betriebsräte bereits Teams für Verhandlungen zusammenstellen.

Das SAP-Management um die beiden Vorstandschefs Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe hat in einer internen E-Mail an die Mitarbeiter Anfang der Woche weitere Details zu dem Abbauprogram preisgegeben.

Letzter gemeinsamer Auftritt auf der heutigen Hauptversammlung: Die SAP-Chefs Jim Hagemann Snabe (links), Bill McDermott (Quelle: SAP)

 „Wir befinden uns mitten in unternehmensweiten Bemühungen, um Redundanzen und Doppelfunktionen zu eliminieren“, schreiben die beiden Chefs als Teil des Global Management Boards in der Mail, die der WirtschaftsWoche vorliegt. „Wir werden unser globales Netzwerk verstärken, kleinere Standorte konsolidieren […]“

In einigen Ländern hätten die entsprechenden Aktionen bereits begonnen, in anderen befinde man sich in der Planungsphase und bereite Gespräche mit den Sozialpartnern vor. „Nach unseren besten Annahmen werden voraussichtlich rund drei Prozent unserer weltweiten Stellen betroffen sein.“

Mit anderen Worten: Rund 2000 von insgesamt 67.000 Mitarbeitern dürften im Zuge des eingeleiteten Rationalisierungsprogramms ihre jetzige Position verlieren. Die SAP-Chefs betonen, den Betroffenden sollten – sofern möglich – „neue Karrieremöglichkeiten vorzugsweise innerhalb der SAP“ geboten werden.

Hintergrund der Bemühungen bei den Walldorfern ist die Umsteuerung des kompletten Unternehmens in Richtung Cloud Computing, dem wichtigsten Wachstumsmotor für das künftige Geschäft. Bill McDermott, der mit Wirkung der heutigen Hauptversammlung in Mannheim allein an der SAP-Spitze steht, will den Konzern einfacher und schneller machen. Die weiteren Details des SAP-Umbaus habe ich in meiner aktuellen WiWo-Story ausführlich beleuchtet.

Und den kompletten Wortlaut der internen E-Mail gibt’s als Tumblr-Kopie hier.

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