Digitale Medien in Deutschland: Plus 8,4 Prozent pro Jahr bis 2017, dann 42 Prozent am Umsatz

In den kommenden fünf Jahren boomen vor allem Internet und Online-Werbung. Das mobile Internet soll das Festnetz-Web bis dahin überholen.

Die Digitalisierung der Medienbanche in Deutschland schreitet mit großen Schritten voran. Das ist das wichtigste Ergebnis einer aktuellen Studie über die Unterhaltungs- und Medienindustrie in Deutschland durch die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC).

Demnach legen die Umsätze mit digitalen Medien bis 2017 um 8,4 Prozent pro Jahr zu – deutlich mehr als der Gesamtmarkt mit 2,3 Prozent. Dadurch steigt ihr Marktanteil deutlich: Im Jahr 2017 entfallen stolze 42 Prozent der Gesamtumsätze von den bis dahin 72,4 Milliarden Euro auf digitale Medien. Im vergangene Jahr waren es dagegen erst knapp ein Drittel der Umsätze (32 Prozent).

Wichtigste Wachstumstreiber bleiben auch in Zukunft die Ausgaben für das Internet und die Online-Werbung – so wie schon in der Vergangenheit. Laut PwC haben 2012 Online-Werbung mit einem Plus von fast zehn Prozent sowie Internetzugang mit knapp neun Prozent am stärksten zugelegt. Der Gesamtmarkt der Unterhalungs- und Medienbranche ist im vergangenen Jahr dagegen nur um 1,8 Prozent auf insgesamt 64,5 Milliarden Euro gewachsen.

Quelle: PwC

In den kommenden Jahren ist das Internet der klare Gewinner – und zwar sowohl bei den Ausgaben der Endkunden wie auch bei den Investitionen der Unternehmen in Werbung. So erwarten die PwC-Analysten bei der Online-Werbung eine Wachstumsrate von über sieben Prozent im Jahr bis 2017. Dadurch werden Internet-Anzeigen im Vergleich zu anderen Werbeträgern wie TV, Zeitungen oder Zeitschriften das mit Abstand größte Werbesegment sein: 38 Prozent aller Gesamtwerbeerlöse werden dann online ausgegeben.

Wichtigster Wachstumstreiber bei den Online-Ausgaben der Konsumenten ist das Segment mobiles Internet. Die PwC-Experten rechnen damit, dass in fünf Jahren mehr als 65 Millionen Deutsche mobil im Web surfen. Bereits 2015 sollen die Ausgaben im mobilen Internet zudem diejenigen im Festnetz-Internet übertreffen.

Quelle: PwC

Verwandte Artikel:

Neuer Boom: Jeder fünfte Deutsche liest eBooks, Umsatz verdoppelt sich 2013

Jeder dritte Web-Nutzer liest Medien digital – aber nur jeder Sechste würde zahlen

Google Epic oder Googlezon – ein alternativer Blick auf die Medienkrise (Video)

Ewiggestrige Totholz-Publikationen oder die Unehrlichkeit der Web-Szene

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Alle Kommentare [1]

  1. Klingt immer cool von den PwC’s so zur Eröffnung der Medientage München. Schöne PR jedes Jahr im Oktober. Sind deren Vorhersagen eigentlich rückblickend mal auf ihre Gültigkeit und Zuverlässigkeit gegengeprüft worden?