Status Quo im Internet: Deutschland bei den schnellsten Web-Zugängen nur auf Platz 19

Auch ohne Drosselpläne der Telekom surfen die Deutschen im internationalen Vergleich beileibe nicht auf Datenautobahnen.

Akamai, Anbieter von Technologien zur Beschleunigung von Web-Inhalten, hat in der vergangenen Woche seinen vierteljährlichen Report „The State of the Internet“ veröffentlicht. Darin haben die Amerikaner die wichtigsten Daten aus der ganzen Welt rund um das Internet ausgewertet.

Beispiel Breitbandverbindung: Laut Akamai konnten Nutzer in Deutschland im vierten Quartal 2012 im Schnitt mit 6 Megabit pro Sektunde (Mbit/s) im Internet surfen. Damit rangiert Deutschland in Europa nur im Mittelfeld, hier liegen Lettland und die Schweiz mit jeweils knapp 9 Mbit/s vorn.

Noch größer ist der Rückstand weltweit betrachtet: Die Liste der Länder mit den schnellsten Internet-Zugängen führt mit großem Abstand Südkorea vor Japan an; Deutschland kommt weit abgeschlagen auf Platz 19. Deutsche surfen also nicht gerade auf Datenautobahnen:

 Quelle: Statista/Akamai

Kein Wunder also, dass die in der vergangenen Woche verkündeten Pläne der Deutschen Telekom, Internetzugänge ab einem bestimmten Datenvolumen in der Geschwindigkeit drosseln zu wollen, große Wellen schlugen. Sogar die Bundesregierung hat sich in Person von Bundeswirtschaftsminister Rösler in die Diskussion eingeschaltet.

Etwas besser ist die Position von Deutschland im internationalen Vergleich bei mobilen Internetverbindungen. Hier konnte sich ein von Akamai nicht namentlich genannter Provider mit einer Geschwindigkeit von knapp 5,4 Mbit/s unter die acht führenden Anbieter weltweit katapultieren, die mobile Zugänge oberhalb von 4 Mbit/s anbieten.

Bei Sicherheitsattacken im Internet spielt Europa nur eine untergeordnete Rolle. Insgesamt kommen weniger als ein Viertel aller Angriffe aus der alten Welt. Mit 41 Prozent liegt China mit großem Abstand vorne, auf Platz zwei folgen die USA mit zehn Prozent. Weitere Daten zum Status Quo im Internet hat Akamai in einer Infografik zusammengefasst. Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.

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Quelle: Akamai

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Alle Kommentare [2]

  1. Das ist ja bekannt, dass die Deutschen im Punkto Surfgeschwindigkeit hinterherlaufen. Ist denn auch bekannt wie hoch die monatlichen Internetkosten sind? Was gibt es in diesen Ländern für Preismodelle?

  2. Tja wen wundert das Ergebnis beim Thema Geschwindigkeit? Wenn Du auf dem Lande lebst kannst Du froh sein wenn Du irgendwie mit bis zu 2 Mbit/s unterwegs bist. Aber selbst in „Dörfern“ in direkter Stadtnähe kann es dir passieren, das nur ein Verteilerkasten vom Rosa-Riesen aufgestellt wurde, und das an einem Ende des Dorfes. Sprich, da wo der Kasten steht sind bis zu 12 Mbit/s möglich, aber auf dem Weg durchs Dorfkabel verliert die Leitung immer mehr an Power und das andere Ende des Dorfes hat gerade noch ca. 2Mbit/s zur Verfügung. Alles natürlich von den Verträgen gedeckt die ja von mindestens oder bis zu Mbit/s reden. Welch schlauer Geist der den Kasten wenigstens in die Mitte des Dorfes gesetzt hätte. Und LTE ist für viel Menschen aus Kostengründen auch noch keine Alternative. Das Land der Erfinder hinkt mal wieder hinterher, und das ist nur ein Thema wo das so ist. Das 10-fache für manches Gebäude ausgeben bzw. vom Steuerzahler bezahlen lassen, aber zum Beispiel den Transrapid in der Versenkung verschwinden lassen, das nenne ich Fortschritt Made in Deutschland.