Deutschland hinkt beim mobilen Internet hinterher – das Wachstum ist jedoch hoch

Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland bei der Mobil-Nutzung nur im unteren Mittelfeld.  Allerdings ist die Aufholjagd bereits eingeläutet.

Dass die Deutschen beim Aufgreifen neuer Techniktrends eher zögerlich sind, ist beinahe schon so etwas wie eine Binsenweisheit. Und doch lässt sich jener Befund immer wieder beobachten, egal ob beim Kurznachrichtendienstes Twitter oder bei E-Books als Alternative zu gedruckten Büchern.

Der amerikanische Marktbeobachter Comscore hat kürzlich einen neuerlichen Beweis geliefert. Demnach gehen in Deutschland rund sieben Prozent aller Webseiten-Besuche von Smartphones, Tablets und anderen mobilen Endgeräten aus. Laut Comscore, die im Juni 2012 das Surfverhalten von Europäern untersucht haben, rangiert Deutschland damit nur im unteren Mittelfeld.

Deutlicher Spitzenreiter ist Großbritannien, wo mit einem Anteil von mehr als 16 Prozent bereits mehr als jeder sechste Webzugriff von einem Mobilgerät stammt. Noch zögerlicher in Sachen mobilem Internet sind nach den Ergebnissen der Comscore-Messung nur Frankreich, Italien und Polen.

Quelle: Statista/Comscore

Immerhin verfügt Deutschland damit aber auch über ein großes mobiles Potential. Mehr noch: Das mobile Wachstumstempo ist bereits hoch. So ist laut einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) die Zahl der mobilen Internetnutzer hierzulande zwischen 2010 und 2012 um 171 Prozent gestiegen.

Aktuell surft jeder fünfte Deutsche per Mobiltelefon im Web. Dabei ist die Basis für eine weitaus höhere Zahl bereits längst vorhanden: Laut BVDW stieg die Zahl internetfähiger Handys seit 2010 von 24 auf 60 Prozent. Anders ausgedrückt: Zwar besitzen rund 42 Millionen Deutsche ein Smartphone, aber nur gut ein Drittel von ihnen geht damit auch ins mobile Internet.

Quelle: Statista/BVDW

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