Die drei größten Strafen wegen des Verstoßes gegen die europäische Datenschutzbestimmungen gehen auf das Konto von US-Techkonzernen.
Datenschutz und die Angst vor dem Verlust der Privatsphäre im Internet zählen weiterhin zu den wichtigsten Sorgen der Deutschen rund um Digitalisierung. Wenig verwunderlich also, dass sich jeder Zweite sich vor Identitätsdiebstahl im Web fürchtet.
Immerhin hat die seit Mitte 2018 geltende Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) dazu beigetragen, dass die Rechte europäischer Verbraucher gegenüber den Unternehmen deutlich gewachsen sind.
Das zeigt sich nicht zuletzt am wachsenden Volumen von Geldbußen für DSGVO-Verstöße: So belaufen sich die von der EU im dritten Quartal 2021 verhängten Strafen insgesamt auf fast eine Milliarde Euro. Fast drei Viertel dieser Summe entfallen auf Amazon: 746 Millionen mussten die Amerikaner im Jahr 2021 wegen Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung berappen:
Quelle: Statista
Das zeigen aktuelle Daten der Webseite GDPR Enforcement Tracker, wie die DSGVO auf Englisch heißt (General Data Protection Regulation). Auf Rang zwei folgt WhatsApp: Die Facebook-Tochter soll 225 Millionen Euro Strafe zahlen, weil der Messenger-Dienst seine Informationspflichten nur unzureichend erfüllt haben soll.
Den bronzenen Podestplatz hat mit Google ein weiterer US-Tech-Riese erobert, der 2019 zur Zahlung von 50 Millionen Euro verdonnert wurde. Mit einer Geldbuße in Höhe von 10,4 Millionen Euro folgt auf Platz 10 der größten DSGVO-Strafen das erste deutsche Unternehmen: Dem E-Commerce-Anbieter Notebooksbilliger wird eine unzureichende Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung vorgeworfen.
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