Facebook vor Instagram & Tinder: Wer die größten Datenabgreifer sind & was sie wissen

Auf einen Blick: Welche persönlichen Informationen in 32 Kategorien die 48 bekanntesten Apps & Online-Dienste bei ihren Nutzern abfragen.

Erst gestern habe ich hier im Blog den riesigen Markt der Datenhändler näher beleuchtet, die mit allerlei persönlichen Daten wie E-Mail-Adressen oder Gehaltsabrechnungen ein Milliardengeschäft machen. Doch woher stammen diese Informationen überhaupt?

Die Antwort lautet: Wir geben sie zum großen Teil bereitwillig selber preis. Schließlich nutzen wir alle sie, jene kleinen Anwendungen auf unseren Smartphones: Egal ob das soziale Netzwerk Facebook, der Messenger WhatsApp oder der Telefondienst Skype – in aller Regel sind die Apps für derlei Spielzeuge kostenlos erhältlich.

Nun gilt als ungeschriebene, und gleichwohl oftmals unverstandene Grundregel der Internet-Wirtschaft: Wenn ein Dienst oder eine App nichts kostet, ist der Nutzer selber das Produkt: Er bezahlt mit seinen persönlichen Daten, die der App-Anbieter sammelt und hernach weitervermarktet, etwa per Zielgruppen-genauer Online-Werbung.

Der britische IT-Security-Anbieter Clario mit Hauptsitz in London hat kürzlich seinen „Big Brother Brand Report“ veröffentlicht: Darin haben die Sicherheitsexperten insgesamt 48 Apps inklusive Online-Shops. Social-Media-Plattformen und Video-Streaming-Dienste dahingehend untersucht, welche Daten sie vom Nutzer abfragen in insgesamt 32 verschiedenen Kategorien.

Diese Kategorien umfassen persönliche Informationen wie Name, Alter, E-Mail-Adresse, Geschlecht oder Familienstand. Manche Dating-Apps wie Tinder oder Grindr fragen zudem die sexuelle Orientierung oder Daten zur Bankverbindung und Kontostand ab.

Der größte Datenabgreifer laut der Clario-Studie ist – wenig verwunderlich – Facebook, gefolgt von der eigenen Tochter Instagram sowie Tinder und Grindr. Das weltgrößte soziale Netzwerk sammelt gut 70 Prozent der in allen Kategorien möglichen persönlichen Daten; bei Instagram sind’s immerhin noch fast 60 Prozent.

Alle Details zu den 48 Apps und welche Informationen sie genau abgreifen in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Clario

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