Je mehr persönliche Daten digital verfügbar sind, desto leichter lassen sich Komplett-Profile abgreifen & auf dem virtuellen Schwarzmarkt zu Geld machen.
Hacker nehmen bei ihren Angriffen nicht immer nur Unternehmen ins Visier, etwa um per Ransomware Lösegeld zu erpressen. Viele Attacken zielen zudem auf den sogenannten Identitätsdiebstahl ab: Dabei versuchen Cyber-Kriminelle bestimmte persönliche Daten abzugreifen, um diese auf dem Schwarzmarkt weiter zu verhökern.
Der auf Identitätsschutz spezialisierte IT-Security-Anbieter Kobil Systems aus Worms hat exklusiv für „Kroker’s Look @ IT“ zusammengetragen, wie viel die verschiedenen digitalen Identitäten aktuell wert sind.
Zum Beispiel Bank- oder Kreditkarten: Vollständige Kontodaten bringen laut Studie von McAfee rund 40 Euro pro Datensatz; per Software generierte Zahlenkombinationen sind bereits für die Hälfte zu haben. Der Zugriff auf Online-Konten ist abhängig vom jeweiligen Guthaben und kostet einen Betrag im mittleren zweistelligen Euro-Bereich bis hinauf zu 250 Euro (PDF der Mc-Affe-Studie, Seite 5 und 7).
In einer vergleichbaren Größenordnung wie Kontoinformationen liegt der Wert von Gesundheitsdaten: Wer eine typische Krankenakte auf dem Schwarzmarkt verkauft, erhält dafür im Schnitt rund 50 Euro (PDF von McAfee). Gefälschte Ausweispapiere gibt’s übrigens ebenfalls bereits für schlappe 50 Euro.
Günstiger sind hingegen Social-Media-Profile: Ihr Wert hängt vor allem von der Zahl der Follower und Fans ab, die im Schnitt zwischen zwei und sieben Cents kosten. Das bedeutet: Ein durchschnittliches Profil bei Facebook oder Twitter mit 1000 Fans respektive Followern ist durchschnittlich 20 Euro wert.
Quelle: Kobil Systems
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