Von AOL 2004 bis Facebook 2018: Die 15 größten Datenverluste der vergangenen 15 Jahre

86 Prozent aller Datenverluste entfielen zuletzt auf die Region Nordamerika, in Europa und Asien waren es im gleichen Zeitraum nur je sechs Prozent.

Nicht nur gefühlt hat die Zahl der Datenverluste und die Größe der Datenlecks in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Auch die nackten Zahlen sprechen eine relativ klare Sprache.

So gingen beispielsweise allein seit dem Jahr 2013 insgesamt 14,7 Milliarden Datensätze weltweit verloren oder wurden gestohlen. Nur vier Prozent davon waren „sichere Verluste“, wo Daten aufgrund vorheriger Verschlüsselung für die Hacker unbrauchbar gemacht wurden.

Die Frequenz von Datenverlusten liegt bei 75 kompromittierten Datensätze in jeder Sekunde – das bedeutet, dass pro Tag rund 6,5 Millionen Daten verloren gehen oder gestohlen werden.

Bei der regionalen Verteilung von Angriffen auf Datensätze zeigt sich ein starkes Ungleichgewicht zugunsten – oder je nach Blickwinkel – zuungunsten von Nordamerika: Satte 86 Prozent aller Datenverluste im Jahr 2017 entfielen auf jene Region, in Europa und Asien waren es im gleichen Zeitraum nur je sechs Prozent.

Die lange Liste der größten Datenlecks der vergangenen 15 Jahre startet mit AOL im Jahr 2004: Ein ehemaliger Software-Ingenieur des amerikanischen Internet-Providers stahl 92 Millionen Anmelde-Namen und E-Mail-Adressen – und verkaufte sie an einen Online-Marketier weiter. Beide wurden später zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Der größte jemals verzeichnete Datenverlust ereignete sich zwischen den Jahren 2013 und 2014: Seinerzeit erbeuteten Hacker die Login-Daten von allen rund drei Milliarden Nutzern des Internet-Pioniers Yahoo – was den Kaufpreis für Verizon um 350 Millionen Dollar herabsenkte.

Eine der letzten großen und bekannten Namen ist Facebook: Das weltgrößte soziale Netzwerk verlor bei einem Hackerangriff im September 2018 immerhin rund 50 Millionen sogenannter Access Tokens, eine Art digitaler Schlüssel, womit sich die Kontrolle über die zugehörigen Nutzer-Accounts herstellen ließ.

Viele weitere Zahlen & Fakten rund um die 15 größten Datenlecks der vergangenen 15 Jahre in der folgenden Infografik – zum Vergrößern zwei Mal anklicken:

Quelle: Hostingtribunal

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Alle Kommentare [2]

  1. Danke für die mal wieder erschreckenden Zahlen.
    Ich versteh auch nicht warum nach Cambridge Analytics/Facebook 2018 Whatsapp hierzulange auf Firmenhandys noch erlaubt ist. Datensicherheit und Privatsphäre sind immer noch Neuland bei Politikern. Warum wurde 2 Faktor Authentifizierung nur bei Banking Apps vorgeschrieben und warum macht das BSI nicht Audits bei Facebook/Whatsapp? Und würde die Firmen in Deutschland bis auf weiteres auf Eis legen. Warum bekommt 1und1 eine 10mio Strafe für einen einzigen Veruntreuten Account und Facebook verkauft weiter Daten bzw. bietet Datenbasierte Applikationen zur kommerziellen Nutzung an? Das hat alles nichts mit Technik zu tun. Es drängt sich der Gedanke auf, es hat mehr mit Geld und Berliner Korruption zu tun.
    Dabei gibt es so gute Alternativen. Bosch und ca. 8 Millionen andere Nutzer machen’s mit Threema.ch anstelle Whatsapp vor.

    Übrigens: „Data Breach“ würde ich eher als Daten-Einbruch oder Daten-Diebstahl und nicht als Datenverlaust übersetzen. Datenverlust hört sich an als ob ich nur vergessen haben mein Backup ordentlich zu machen….

    Allen eine schöne Weihnachtszeit.

  2. Hallo Herr Ried, danke für den Kommentar. Da mit dem Verlust ist schon was dran – habe es aber bewusst neutral gewählt, weil dort Verluste wegen schlecht gesicherter Daten mitaufgeführt sind, wenn ich das richtig sehe. Also nicht echter Daten-Einbruch… wobei es ein Diebstahl dann ja immer noch ist.

    Wünsche Ihnen ebenfalls schöne Feiertage & alles Gute für 2020!